Berliner Orchester
Berliner Philharmoniker / Sir Simon Rattle
Vergangene Termine
Nirgends setzte Haydn seine musikalische Charakterisierungskunst so freigiebig, so prägnant und souverän ein wie in den Jahreszeiten; sie sind ein Glanzstück klanglicher Farbigkeit und Differenzierung. Nirgends nutzte er die Möglichkeiten der künstlerischen Form und die Ausdrucksweisen der Musik so frei und zugleich so zwingend logisch, so detailgenau und zugleich so perspektivreich wie in seinem letzten Oratorium. Es ist ein Meisterwerk, und es besingt ein Meisterwerk: die gottgeschaffene Welt, die nun ihren Lauf nimmt. Den Menschen teilt er sich unmittelbar in Wechsel und Wiederkehr der Jahreszeiten mit. An ihm können sie die Größe und die permanente Selbsterneuerung der Schöpfung bewundern; in ihn können sie sich einfügen, können gestaltend, schöpferisch eingreifen – durch Arbeit. Haydn nennt sie mit seinem Textdichter Gottfried van Swieten »Fleiß«, in anderen Äußerungen auch »Wissenschaft« oder »Kunst« – all das lässt einen Menschen über seine Zeit hinaus wirken. Geschieht dies in Übereinstimmung mit der Natur um uns und dem »moralischen Gesetz in uns« (Kant), „dann bricht der große Morgen an“, den der Schlusschor verspricht.
Konzertprogramm
Joseph Haydn [1732–1809]
Die Jahreszeiten
Oratorium [1799-1801]
Text nach Thomson von Gottfried van Swieten
Der Frühling – Der Sommer – Der Herbst – der Winter
Besetzung
Christiane Oelze Sopran
John Mark Ainsley Tenor
Thomas Quasthoff Bariton
Rundfunkchor Berlin
Simon Halsey Einstudierung