Kammermusik
Benefizkonzert II
25 Jahre IPPNW-Concerts
Benefizkonzert zugunsten von Amnesty International
Vergangene Termine
Menschliche Gewalt kann die Musik bis in ihr zentrales Nervensystem aufwühlen. Der mythische Kampf des barbarischen gegen das zivilisierte Zeitalter gab Xenakis das Stichwort für Kottos. So hieß ein hundertarmiger Riese aus der brutalen griechischen Urgöttergeneration. Zeus, der Frontman der neuen, kultivierteren Himmelsherren, bezwang ihn. Die alte Sage gab Xenakis ein Sinnbild für die heftige Vituosität, die er den Interpreten seines zehnminütigen Cello-Solo-Stücks abverlangt. – Derb-rustikale oder ländlich-volkstümliche Musik bezogen Schostakowitschs und Schubert aus der Erlebnisperspektive des Städters in ihre Kompositionen ein. Die Erfahrung war zwiespältig: Land und Landschaft öffneten sich dem, der die restaurativen Verhältnisse in der Stadt besonders schmerzlich empfand. Die Geschichte ist aber auch voller Beispiele, wie Landvolk und Bauerntum gegen die »Dekadenz« der Stadt aufgehetzt wurden. Vor diesem Hintergrund wirken die vitalen und die lyrischen Passagen bei beiden Komponisten höchst ambivalent.
Programm
Begrüßungsansprache des IPPNW-Co-Präsidenten Emeritus Prof. Bernard Lown
Iannis Xenakis [1922–2001]
Kottos
für Violoncello solo [1977]
Dmitri Schostakowitsch [1906–1975]
Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40 [1934]
Franz Schubert [1797–1828]
Trio für Violine, Violoncello und Klavier B-Dur D 898 [1827]
Besetzung
Viviane Hagner Violine
Alban Gerhardt Violoncello
Steven Osborne Klavier