Streichquartette / Arnold Schönberg
Ilya Gringolts, James Boyd, Nicolas Altstaedt
Streichtrio: Schönberg/Rihm

Schadographie „Hexenspucke“
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- Dauer 1h 50, eine Pause
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Schönberg schrieb das Streichtrio 1946 gegen Ende seines Lebens. Sein Spiel mit Klangfarben, dichten rhythmischen und melodischen Verläufen macht das Streichtrio zu einer Musik, aus der uns eine fast nicht-irdische und traumhafte Wahrheit anspricht. Wolfgang Rihms „Musik für drei Streicher“ setzte sich 1977 über alle stilistischen Zuordnungen hinweg durch eine Körperlichkeit des Klangs, schroffe Schnitttechnik, den Wechsel von unbändigen Ausdruckswillen und filigranen Klanggesten. In Rihms expansive Komposition sind Anklänge an Beethovens späte Streichquartette eingelagert, nicht als Zitate, sondern in den eigenen musikalischen Fluss eingepasst. Was Rihm und Schönberg über die Besetzung hinaus noch verbindet, ist die Auffassung vom Komponisten als Seismograph der inneren und äußeren Welt und von Komposition als Niederschrift momentaner Bewegtheit.
Beide Kompositionen stellen für die Musiker eine enorme Herausforderung dar. Schönberg selbst betrachtete die Aufführung seines Stückes als äußerst schwierig, ja sogar fast unmöglich und nur für drei Spieler von Virtuosenrang möglich. Mit Ilya Gringolt, James Boyd und Nicolas Altstaedt finden an diesem Abend drei solche Ausnahmemusiker zusammen. Als virtuose Solisten und erfahrene Kammermusiker zugleich, vertraut mit den Klangsprachen des Barock, der Klassik und des 20. wie 21. Jahrhunderts, machen sie das, was das Zusammenspiel im Trio ausmacht, hörbar.
Arnold Schönberg [1874–1951]
Streichtrio für Violine, Viola und Violoncello op. 45 [1946]
Wolfgang Rihm [*1952]
Musik für 3 Streicher [1977]
Ilya Gringolts Violine
James Boyd Viola
Nicolas Altstaedt Violoncello