Immersive Führung

Symphony of a Missing Room

von Christer Lundahl & Martina Seitl

Lundahl & Seitl: „Symphony of a Missing Room“

Lundahl & Seitl: „Symphony of a Missing Room“

© Jirka Jansch

  • 30 min
  • In englischer Sprache

Die Zuschauer*innen können Tickets für bestimmte Zeitfenster wählen. Ihr Online-Ticket ist nur für den von Ihnen gebuchten Termin gültig. Wir bitten Sie rechtzeitig zum gebuchten Termin zu erscheinen.

„In our work, bodily states, which are very different, become almost like a musician’s score.“
Martina Seitl

„Symphony of a Missing Room“ untersucht die Phänomenologie des Gedächtnisses und aktiviert dabei verschiedenste Bedeutungsschichten und Formen des Sehens – alle gleichzeitig. Durch undurchsichtige Schneebrillen und drahtlose Kopfhörer der sichtbaren und begreifbaren Welt enthoben, bewegen sich die Besucher*innen mithilfe einer Kombination von Audio-Anweisungen und Berührungen ausgebildeter ‚Guides‘ durch das Museum. Jede*r Besucher*in erschafft innerhalb der Schichten der realen und imaginierten Räume des Martin-Gropius-Baus ein eigenes Archiv der Erfahrungen.

Während dieses Erlebens empfinden die Besucher*innen sich als von den physischen Grenzen von Raum und Zeit befreit. Sie tun das Unvorstellbare: Sie gehen durch Wände hindurch, durchqueren Tunnel und reisen dabei durch ein Netzwerk aus vergangenen Ausstellungen und jenen Museen, die „Symphony of a Missing Room“ zuvor beherbergten. Die Wahrnehmungen der Besucher*innen sind das einzige Medium dieser Arbeit: ein geschlossenes System, in dem Realität gänzlich dem Wahrnehmenden als eine Form von Projektion entspringt.

In seiner parallelen Existenz zur Architektur und Geschichte des ausstellenden Hauses ähnelt „Symphony of a Missing Room“ einer Zeitmaschine – vergleichbar dem Mechanismus von Antikythera, einer Maschine aus vorchristlicher Zeit, die ebenso wie dieses Kunstwerk ihre eigenen vergangenen Inkarnationen absorbiert. Und so entwickelt diese Serie von Arbeiten die einzigartige Fähigkeit, einen Blick zurück auf sich selbst und ihr Innerstes zu werfen, sich fortwährend selbst zu reflektieren und darüber nachzudenken, was aus ihr geworden ist – tatsächlich ein Archiv des Gedächtnisses.

Zeit und Evolution sind die wichtigsten Faktoren für dieses seriell angelegte Werk, das seine Erstaufführung 2009 im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm erfuhr. Seitdem war „Symphony of a Missing Room“ bereits in über zehn bedeutenden internationalen Museen zu Gast und wurde mittlerweile auch zu Kochi Muziris Biennale nach Indien und ins Centre Pompidou-Metz nach Frankreich eingeladen.

Von Christer Lundahl & Martina Seitl
Regieassistenz Rachel Alexander
Guides / Performer*innen Bikash Chatterjee, Martin Heise, Laura Hemming-Lowe, Emma Waltraud Howes
Design der Brillen Jula Reindell

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Immersion

Immersion. Analoge Künste im Digitalen Zeitalter

Die Originalfassung von „Symphony of a Missing Room“ wurde von Weld produziert. Recherche und erste Stadien der Arbeit wurden 2009 vom Nationalmuseum in Stockholm in Auftrag gegeben.