Limits of Knowing
Rimini Protokoll (Stefan Kaegi / Dominic Huber)
Nachlass – Pièces sans personnes

Rimini Protokoll: „Nachlass – Pièces sans personnes“
© Samuel Rubio
- ca. 90 min
- In deutscher, englischer und französischer Sprache
Was bleibt von einem Menschen? Wie lässt sich Erinnerung inszenieren?
Stefan Kaegi hat acht Menschen begleitet, die die Zeit, die ihnen bleibt, nutzen, um sich damit auseinanderzusetzen, was nach ihrem Ende zurückbleiben soll. In Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Dominic Huber entstanden so Räume, die in der Abwesenheit ihrer Protagonist*innen davon erzählen, was von einem Menschen bleibt, wenn er nicht mehr da ist: Eine EU-Botschafterin dokumentiert ihre Stiftung, mit der sie ihre Arbeit in Afrika nach ihrem Ableben fortsetzt. Ein Zürcher Muslim organisiert die Rückführung seines Leichnams in seine Heimatstadt Istanbul. Ein deutscher Bankier denkt am Ende seines Lebens über seine Position im Nationalsozialismus nach. Ein Demenzforscher wird sich darüber klar, dass er mit der Krankheit, die er ein Leben lang erforscht hat, selbst nicht leben will. Ein Base-Jumper schließt eine Risikolebensversicherung für seine Familie ab, damit im Falle seines Todes kein finanzieller Scherbenhaufen zurückbleibt. Und eine neunzigjährige Angestellte fragt sich, was Fotos von ihrem Leben erzählen werden.
„Nachlass“ zeigt Pyramiden oder Mausoleen des 21. Jahrhunderts, die von ihren späteren Besitzern selbst gestaltet wurden: Acht zeitgenössische Positionen dazu, was Hinterlassenschaft und Erbe heute bedeuten. Was möchten wir an die Menschen weitergeben, die wir lieben, und was an die Gesellschaft, in der wir leben? Das Publikum begibt sich in acht immersive Rauminstallationen und lässt sich von Stimmen, Objekten und Bildern an den Ort der Staffelübergabe zwischen den Generationen und die Grenzen der eigenen Existenz begleiten.
Teil des Programms Limits of Knowing
Stab
Konzept Rimini Protokoll (Stefan Kaegi / Dominic Huber)
Text Stefan Kaegi
Szenografie Dominic Huber
Video Bruno Deville
Dramaturgie Katja Hagedorn
Ton Frédéric Morier
Regieassistenz Magali Tosato, Déborah Helle (Hospitanz)
Bühnenbildassistenz Clio Van Aerde, Marine Brosse (Hospitanz)
Technisches Konzept und Bau der Installation Théâtre de Vidy, Lausanne