Konzert / Liederabend

Georg Nigl & Olga Pashchenko

Liederabend

In Rihms Liedern führen Worte und Musik stets einen spannungsreichen Dialog. Georg Nigl und Olga Pashchenko umgeben dessen neues Werk mit Beethovens Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ sowie späten Liedern von Schubert.

Mary Jameson liest Anthony Trollpoes The Warden mit Hilfe eines Optophon, ca. 1921

Mary Jameson liest Anthony Trollpoes „The Warden“ mit Hilfe eines Optophon, ca. 1921

Foto: Blind Veterans UK

Vergangene Termine

Zum Gesang bewahrte sich Wolfgang Rihm ein unmittelbares, ungebrochenes Verhältnis. Auch dort, wo menschliche Stimmen nicht beteiligt sind, habe er es gern, „wenn es singt“. Vokalwerke vom Lied über Chorstücke und oratorische Werke bis zu den großen Opern nehmen in seinem Œuvre einen stolzen Raum ein. Den Liederzyklus „Vermischter Traum“, ein Kompositionsauftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und Georg Nigl gewidmet, schrieb Rihm als erstes Werk nach schwerer Krankheit, wohl noch ehe die Geduldsprobe der Rekonvaleszenz ganz überstanden war. Er wählte Verse von Andreas Gryphius, dem Barockdichter, der im Zeichen einer Katastrophe, des Dreißigjährigen Kriegs, dichtete. Er nahm sie als Aufforderung, Fragen zu stellen und sich zu konzentrieren – auf das Wesentliche, wirklich Bewegende, ob er dies nun im Himmel, auf Erden oder am Abgrund fand.

In Rihms Liedern führen Worte und Musik stets einen Dialog, befragen, bezweifeln, tragen sich und korrespondieren wie zwei, die sich etwas zu singen und zu sagen haben. Georg Nigl und Olga Pashchenko umgeben das neue Werk mit Beethovens avanciertestem Liederzyklus, in dem man auch ein Selbstbekenntnis sah, und mit Liedern von Franz Schubert, die hinausblicken – dorthin, wo die Enge der Verhältnisse ihre Kraft verliert.

Konzertprogramm

Franz Schubert (1797 – 1828)
Die Taubenpost – Die Forelle – Der Wanderer an den Mond – Das Zügenglöcklein – Im Freien – Die Sommernacht – Abendstern – Fischerweise (1816 bis 1828)

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
An die ferne Geliebte op.98 (1816)

Wolfgang Rihm (*1952)
Vermischter Traum
Gryhius-Stück für Bariton und Klavier (2017)
Kompositionsauftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Uraufführung

Franz Schubert
Der Winterabend – Die Sterne – An die Musik – Abschied (1816 – 1828)

Besetzung

Georg Nigl Bariton
Olga Pashchenko Klavier

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin