Berliner Orchester
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Robin Ticciati, Leitung
Saisonauftakt und Musikfest Berlin-Finale
Mit der konzertanten Aufführung von Dvořáks „Rusalka“ – einer Oper, reich an prägnanten Klang- und Themengestalten, plastischer Harmonik und souveräner Orchestrierung – geht das Musikfest Berlin 2019 ins Finale.

Nationalpark Bayerischer Wald
Foto: Thomas Michler © Nationalpark Bayerischer Wald
- 3 h
Vergangene Termine
Das Musikfest begann mit einer großen Oper; sie wurde halbszenisch dargeboten. Es endet mit einer großen Oper, die konzertant aufgeführt wird. Den Blick nach Paris zu Berlioz ergänzt derjenige nach Prag zu Antonín Dvořák. Wie am 1. September („Die Frau ohne Schatten”) befinden wir uns jenseits von Wagner – an einem ästhetischen Ort, den Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht so leicht fanden. Mit vier Symphonischen Dichtungen arbeitete sich Dvořák, von einer längeren Amerika-Mission zurückgekehrt, zu seiner vorletzten Oper vor und vollzog damit im Zeitraffer eine Entwicklung nach, die sein jüngerer deutscher Kollege Richard Strauss ähnlich durchlief. Wie in seinen Tondichtungen wählte er einen Märchenstoff, der zwar im Tschechischen eine eigene Überlieferung hatte, aber ähnlich auch in anderen Sprachen erzählt wurde: die Geschichte von der Meerjungfrau, die sich verliebt, nach einem Menschenleben sehnt und durch die Untreue ihres Herren Menschen aus der neuen Gemeinschaft verstoßen wird, ohne in ihre alte zurückkehren zu können. Ihre Seele findet nicht zur Ruhe, sondern irrlichtert umher. Neben der Technik charakterisierender Grundmotive – einer enormen Stilisierung der Wagnerschen Leitmotivik, führte er auch die Kunst weiter, aus dem Melos der Sprache prägnante Klang- und Themengestalten zu gewinnen. Die plastische Harmonik und die souveräne Orchestrierung, die nach neun Symphonien und etlichen Tondichtungen an Kraft und Transparenz gewann, zeigen den Komponisten auf dem Weg zu neuen Ausdrucks- und Formqualitäten seiner Musik. Vielleicht haben diejenigen Recht, die sagen, der tschechische Komponist habe sich nicht auf der Schnellstraße, sondern auf dem Wald- und Wasserweg Richtung Moderne bewegt, dabei aber manches entdeckt, was andere, forschere Kollegen überhörten.
Konzertprogramm
Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Rusalka op. 114
Oper in 3 Akten (1900)
Konzertante Aufführung
Besetzung
Sally Matthews Sopran (Rusalka)
Klaus Florian Vogt Tenor (Prinz)
Alexander Roslavets Bass (Wassermann)
Patricia Bardon Mezzosopran (Hexe)
Zoya Tsererina Sopran (Fremde Fürstin)
Noluvuyiso Mpofu Sopran (1. Elfe)
Anna Pennisi Mezzosopran (2. Elfe)
Alyona Abramova Mezzosopran (3. Elfe)
Colin Judson Tenor (Heger)
Rundfunkchor Berlin
Michael Alber Einstudierung