Theatrum naturae et artis
Wunderkammern des Wissens
10. Dezember 2000 bis 4. März 2001

Plakat zur Ausstellung „Theatrum naturae et artis“
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10. Dezember 2000 bis 4. März 2001
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Gropius Bau
Erstmals wurde in Berlin das gesamte Spektrum der Sammlung der Humboldt-Universität präsentiert. Über 100 Einzelsammlungen aller Fachrichtungen, die teilweise bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen, waren daran beteiligt. Dabei wurde die besondere Bedeutung Berlins als „Stadt des Wissens“ in der Entwicklung der modernen Wissenschaften deutlich. Die Ausstellung vereinte viele bislang unbekannte, weit verstreute und vergessene Teile der Sammlung und brachte so versunkene Schätze wieder ans Licht der Öffentlichkeit.
Über 1 200 spektakuläre und kuriose, geschichtlich bedeutende und visuell bestechende Zeugnisse aus allen Bereichen der Wissenschaft erzählten von wichtigen Entwicklungen, von großen Erfolgen und monumentalen Irrtümern. Gezeigt wurden die verschiedensten Objekte von bizarren Präparaten aus dem Pathologischen Museum Rudolf Virchows bis zu Porträtbüsten Berliner Gelehrter, vom erschreckend originalgetreuen Wachsmodell einer Pestbeule bis zum Gerippe eines Urwals und dem Skelett eines „Langen Kerls“ aus der Garde des preußischen „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I.
Dabei wurden auch die Verbindungen zwischen den Fachdisziplinen wieder sichtbar, beispielsweise das politische Engagement des Pathologen Rudolf Virchow und seine persönliche Unterstützung der Ausgrabungen Heinrich Schliemanns in Troja. Schon um 1700 wünschte sich Gottfried Wilhelm Leibniz in diesem Sinn ein „Theatrum naturae et artis“, einer Zusammenschau von Naturwissenschaften und Künsten, um diese beiden Fundamente unserer Kultur sichtbar werden zu lassen.