Quatuor Bozzini
Mit Kompositionen für Streichquartett von James Tenney, Horaţiu Rădulescu und Éliane Radigue geht es in die Welt der Mikrotonalität. Vibrierende Wellenformen öffnen überraschende Wahrnehmungsfelder.

Parochialkirche Berlin, Innenraum 2014
© Ev. Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien, Foto: Klemens Renner
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Das kanadische Quatuor Bozzini führt in diesem Konzert in drei unterschiedliche, aber verwandte Energiefelder aus der Welt der Mikrotonalität. James Tenneys (1934 – 2006) Streichquartett „Koan“ erzeugt kleine Wahrnehmungswunder, indem es durch einen einfachen, linearen Prozess aufsteigender mikrotonaler Intervalle gleitet. „Before the Universe Was Born“, das fünfte Streichquartett des rumänisch-französischen Komponisten Horaţiu Rădulescu (1942 – 2008), greift den thematischen Fokus des Festivals auf den Beginn der Zeit ausdrücklich auf. Es basiert auf Prinzipien der Natur, der Wissenschaft und der antiken Philosophie und ist ein leuchtendes Beispiel für Rădulescus radikalen kompositorischen Ansatz. Der Abend mündet in „Occam Delta XV“, eines der jüngeren Stücke aus Éliane Radigues (*1932) großem Instrumentalzyklus, das für und mit den Bozzinis geschaffen wurde. Das breite Spektrum vibrierender Wellenformen, das uns darin begegnet, ist inspiriert von einem mythischen Ozean aus David Duncans (1913 – 1999) Science-Fiction-Roman „Occam’s Razor“ sowie von William von Ockhams (ca. 1288 – 1347) einflussreichem methodischen Prinzip namens Ockhams Rasiermesser: in seinen eigenen Worten „Je einfacher, desto besser.“
Programm
Horațiu Rădulescu
Before the Universe Was Born
Streichquartett Nr. 5 op. 89 (1990/1995)
James Tenney
Koan
für Streichquartett (1984)
Éliane Radigue
Occam Delta XV
Quatuor à cordes (2018)
Besetzung
Quatuor Bozzini
Clemens Merkel, Violine
Alissa Cheung, Violine
Stéphanie Bozzini, Viola
Isabelle Bozzini, Violoncello