TNIII0II0#VIII: Fatima Al Qadiri & Transforma | Thomas Wilfred | David OReilly
Extraordinary Alien | Opus 79 | The End of Stories
Erleben Sie Fatima Al Qadiris und Transformas Untersuchung des „Extraordinary Alien“, eine lichtmalerische Komposition des „Visual Music“-Vertreters Thomas Wilfred sowie die Fulldome-Weltpremiere der neuen Arbeit von David OReilly.

Fatima Al Qadiri: Extraordinary Alien
© Berliner Festspiele
- 16 min / 10 min / 15 – 20 min
Vergangene Termine
- Sonntag, 13.9.2020
- 19:15—20:00
- Zeiss-Großplanetarium
- Eintritt frei. Kostenloses Ticket in unserem Webshop erhältlich.
Fatima Al Qadiri & Transforma: Extraordinary Alien
Der Titel „Extraordinary Alien“ bezieht sich auf eine Bezeichnung in der Klassifizierung von USA-Künstlervisa: „Alien with extraordinary ability“. Er spielt mit der Doppelbedeutung von „Alien“ und mit der Vorstellung, dass alle Außerirdischen aus unserer unbedeutenden Erdlingsperspektive schon von vornherein außergewöhnlich scheinen. Die Strategie vieler Science-Fiction-Filme, den Betrachter*innen immer nur flüchtige Blicke auf ein außerirdisches Wesen zu gestatten, bis dieses in einer großen Enthüllungsszene ganz zu sehen ist, führt oftmals zur Enttäuschung über die Gestalt des Aliens. Woran liegt es, dass unsere Vorstellungskraft außerstande ist, eine fesselnde außerirdische Gestalt jenseits des dürftigen Angebots aus Hollywood zu erfinden?
Die Arbeit zeigt unterschiedliche, aus einfachen Materialien hergestellte Strukturen, die Planetenoberflächen, Galaxien und Alien-Haut darstellen. Diese Materialien werden gezielt eingesetzt, um die Sci-Fi-Eigenschaften irdischer Gegenstände zu unterstreichen. Der Soundtrack basiert auf einer einzigen Phrase, die mit unterschiedlichen Klängen als Motiv für das außerirdische Wesen und sein Umfeld dienen, die ihrerseits zwar neugierig machen, aber nie vollständig enthüllt werden – ein faszinierendes Spiel mit Spannung, Wiederholung und Erwartung.
Thomas Wilfred: Opus 79 „Multidimensional“ (1932)
Der amerikanische Lichtkünstler Thomas Wilfred (1889-1968) schuf mit seinen Lumia-Apparaturen, die eine Komposition aus elektrischen, mechanischen und reflektierenden Elementen bilden, eine neue Kunstform an der Schnittstelle von Technologie und moderner Kunst. Seine lichtmalerischen Kompositionen – meditative, nordlichtartige Farbsymphonien –, die er ohne musikalische Begleitung still präsentierte, brachten ihm 1952 im Rahmen der Ausstellung „15 Americans“ einen Platz neben Jackson Pollock und Mark Rothko im Museum of Modern Art in New York ein.
In Zusammenarbeit mit der Epstein Collection und der Stiftung Planetarium Berlin wurden vier seiner Arbeiten, die ursprünglich als Screen- und Deckenprojektionen präsentiert wurden, neu abgefilmt und zum ersten Mal für den größten Bildraum unserer Zeit adaptiert – und damit neu erlebbar gemacht. Seine Symphonien werden in Stille gezeigt.
David OReilly: The End of Stories
„The End of Stories“ ist eine Collage aus 37 Perspektiven von Menschen aus aller Welt, die versuchen, die Turbulenzen des Lebens mit der Pandemie zu meistern. Die anonymen Anrufer*innen bringen ihre privaten Gedanken und Gefühle zum Ausdruck und keine*r von ihnen ist in der Lage, sich die Zukunft vorzustellen. Jede Perspektive wird visuell durch Kaskaden aus choreografiertem Weltraumschrott dargestellt, die vor allem durch die Stimmen der jeweilig Sprechenden animiert werden. „The End of Stories“ schließt an David OReillys „Corona Voicemails“-Trilogie an und erweitert diese in eine immersive Fulldome-Erfahrung.