Sonic Arts Lounge
Williams Mix +
Sonic Arts Lounge

Seth Josel
© Bernd Wendt
Vergangene Termine
Der Williams Mix (1952/53) von John Cage gehört neben den Cinq etudes de bruit (1948) von Pierre Schaeffer und Karlheinz Stockhausens Studie II (1954) zu den Schlüsselwerken der frühen Tonbandmusik. Er war die erste Komposition für Tonband von John Cage und zugleich jene, die das Medium an seine Grenzen brachte.
Während frühe elektroakustische Tonbandstücke meist direkt während des Arbeitsprozesses im Studio entstanden, erstellte Cage vorab eine Partitur. Dabei ermittelte er alle notwendigen musikalischen Parameter mit Hilfe von Zufallsoperationen. Für die Realisation des achtkanaligen Stücks von 4’15 Minuten brauchte er mehr als ein halbes Jahr. Es besteht aus unterschiedlich angeschnittenen Tonbandschnipseln, die in Kleinstarbeit zusammengefügt wurden. Bis heute blieb John Cage der Einzige, der ein Tonbandstück nach seiner Partitur anfertigte.
Bei MaerzMusik ist eine Neuinterpretation des Tonbandstücks zu erleben. Diese Neuinterpretation nimmt eine Dehnung des Williams Mix auf 32 Minuten vor, wobei 600 unterschiedliche Sounds verwendet werden, die von Werner Dafeldecker und Valerio Tricoli produziert worden sind.
Darüber hinaus kommt es zu Rekonstruktionen von The Possibility of a New Work for Electric Guitar von Morton Feldman durch den Gitarristen Seth Josel.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends im Berghain ist die Aufführung von Imaginary Landscape No. 5, ein Tonbandstück von John Cage, für das 42 phonografische Aufnahmen verwendet wurden. Cage nutzte bei dieser Version aus dem Jahr 1952 vor allem Jazz-Platten.
John Cage
Williams Mix
for magnetic tape, 8 tracks (1952) Originalfassung
Werner Dafeldecker / Valerio Tricoli
Williams Mix Extended
for eight channel digital audio.
Based on Williams Mix by John Cage (1952/2012) WP/CW
John Cage
Williams Mix
for magnetic tape, 8 tracks (1952) Originalfassung
Morton Feldman
The Possibility of a New Work for Electric Guitar
Zwei Rekonstruktionen der verschollenen Partitur von
Seth Josel (1966/2008)
John Cage
Imaginary Landscape No. 5
for any 42 phonograph records
Original-Tonband (1952)
anschließend:
EM Lounge
Perlen elektroakustischer Musik für vier und mehr Lautsprecher, ausgewählt und präsentiert vom Elektronischen Studio der TU Berlin
Seth Josel, E-Gitarre
Werner Dafeldecker / Valerio Tricoli / TU Studio, Klangregie