Theater

Proust 3: De kant van Charlus – In Charlus’ Welt

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
nach Marcel Prousts Romanzyklus „A la recherche du temps perdu“
Textfassung Guy Cassiers, Erwin Jans, Eric de Kuyper
Übersetzung Céline Linssen

Guy Cassiers / ro theater (Rotterdam)

Proust 3:De kant van Charlus - In Charlus Welt

Proust 3:De kant van Charlus - In Charlus Welt

© Pan Sok

  • 2 h 45 min, eine Pause
  • In niederländischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung

Vergangene Termine

Publikumsgespräch am 12. November um 18:30

Marcel findet Einlass in die höchsten Kreise der Pariser Aristokratie. Zentrale Figuren sind der charismatische Militär Robert de Saint-Loup und der exzentrische homosexuelle Baron de Charlus. Der dritte Teil des Proust-Zyklus zeichnet das Panorama einer gesellschaftlichen Klasse, die geprägt ist von Heuchelei, hohler Etikette und Rassismus und die mit Beginn des Ersten Weltkrieges kollabiert. Der Einsatz visueller Mittel legt hier nicht nur den Blick auf die Gedankenwelt der Figuren frei, sondern funktioniert auch als Spiegelmetapher für die Dekadenz einer Gesellschaft, die von der Dynamik des sozialen Voyeurismus und Exhibitionismus lebt.

Prousts großer Romanzyklus als Theaterereignis! Der flämische Regisseur Guy Cassiers begab sich auf theatralische Entdeckungsreise durch das unendliche Universum dieses Klassikers der Moderne. Sein monumentales vierteiliges Proust-Projekt von insgesamt mehr als acht Stunden Spieldauer entstand während der letzten drei Spielzeiten am ro theater in Rotterdam.

Prousts Roman beschreibt den Eintritt eines jungen Mannes in die Welt der Liebe, der Kunst und der Aristokratie. Zugleich entwirft er ein vielschichtiges Panorama der Jahrzehnte des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts mit ihren tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen. Guy Cassiers fängt Prousts Erinnerungsstrom intensiv atmosphärisch auf. Erzähl- und Schauspielkunst verbinden sich mit visuellen Ausdrucksmitteln wie Film, (Live-)Video sowie (Live-)Musik. Nach dem dritten Teil im Januar dieses Jahres ist nun an drei aufeinander folgenden Tagen der Gesamtzyklus „Proust 1–4“ im Haus der Berliner Festspiele zu sehen. Die einzelnen Teile erzählen in sich geschlossene Geschichten und können jeweils für sich betrachtet werden.

Besetzung

Regie Guy Cassiers
Dramaturgie Erwin Jans
Bühne Marc Warning
Kostüme Valentine Kempynck (BELGAT)
Lichtdesign Enrico Bagnoli
Video-Konzept Marc Warning, Kantoor voor Bewegend Beeld (Eelko Ferwerda, Jasper Wessels)
Video Kantoor voor Bewegend Beeld
Musikalische Leitung Wim Selles
Sounddesign Diederik De Cock
Übersetzer und Synchronsprecher Michael Müller-Engelhardt

Mit Katelijne Damen, Marlies Heuer, Joop Keesmaat, Paul R. Kooij, Eelco Smits, Fania Sorel, Steven Van Watermeulen, Tom Van Bauwel
und dem Rotterdams Jongenskoor
Leitung Geert van den Dungen

In Koproduktion mit Guy Cassiers / ro theater, Rotterdam, dem KunstenFESTIVALdesArts, Brüssel und den Wiener Festwochen