Theater

Shatterhand Massacree

von John Jesurun

John Jesurun

John Jesurun

© Andrea Stappert

  • 1 h, ohne Pause
  • In englischer Sprache

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Eine Familie im mythischen Westen Amerikas. Der Sohn wurde als Kind verstoßen, er soll alle Tiere und Pflanzen der Farm vernichtet haben. Vermutlich lebte er danach mit Wölfen zusammen. Seine Heimkehr löst unterschiedliche Reaktionen aus. Während die Schwester den verlorenen Bruder freudig begrüßt, fürchten die Eltern weitere Katastrophen. Was einst geschah provoziert durch die einander widersprechenden Erinnerungen schwerste Familienkonflikte, die noch dazu von einer sich ankündigenden Wolfsattacke überschattet werden (in Anlehnung an Hitchcocks „Die Vögel“).

Jesuruns Stück behandelt unter dem Western-Titel einen zentralen Topos des amerikanischen Dramas: die Familie als Kernbild der Gesellschaft. Doch im Gegensatz zur psychologisch realistischen Tradition, die von Eugene O’Neill über Arthur Miller zu Sam Shepard führt, liefert das Familiendrama „Shatterhand Massacree“ eine surrealistische Sicht auf den alten amerikanischen Traum vom unabhängigen Leben auf der Farm. Jesurun bedient sich sowohl bei Überlieferungen von in der Pionierzeit verstoßenen Kindern als auch bei François Truffauts Film „L’enfant sauvage“ (Der Wolfsjunge), der die Legende vom Wolfskind in der Gegenwart lebendig gehalten hat.

Das 1987 im New Yorker Theater The Kitchen uraufgeführte Stück wird bei spielzeiteuropa nach 17 Jahren wieder gezeigt. Es ist eine der wichtigsten Inszenierungen Jesuruns und demonstriert die typische Bildsprache des Video-Theaterpioniers.

Besetzung

Text, Regie, Design John Jesurun
Lichtdesign Jeff Nash
Choreografie Jo Andres / Sanghi Choi
Technische Leitung Richard Connors

Mit Sanghi Choi, Jason Lew, Greg Mehrten, Rebecca Moore, Darren Pettie

Musik aus „Hey Bulldog“, „She’s a Woman“ (Lennon/McCartney) von den Beatles; „When I saw you“ (Phil Spector) von den Ronnettes; „The Vampire“ (gesprochen) von Buffy Sainte Marie; „Lord Randall“ (gesprochen) traditionelles englisches Volkslied.

Dank an Ellen Stewart, La Mama, Danspace, The Kitchen