Visual Music
John Whitney, Bill Ham & Kara-Lis Coverdale, Thomas Wilfred
Erleben Sie in der Programmlinie „Visual Music“, die historische Avantgardefilme bildender Künstler*innen für den Kuppelraum adaptiert, ein psychedelisches Light-Painting von Bill Ham, die Arbeit „MN:P“ des Computergrafik-Pioniers John Whitney sowie eine meditative Farbsymphonie des Lichtkünstlers Thomas Wilfred.

Light Painting
© Bill Ham Lights
- 30 min
Vergangene Termine
John Whitney: MN:P (1995)
Der Computergrafik-Pionier John Whitney (geboren in Altadena, Kalifornien; 1917-1995) gilt als einer der ersten Verwirklicher des Traums, eine Kunst zu schaffen, die so aussieht, wie Musik klingt. Zu seinen Errungenschaften gehört die Erfindung eines mechanischen Apparats, der ihm ermöglichte, abstrakte Formen im visuelle Medium zu choreografieren. Auf diese Weise war Whitney im Stande, in seinen Filmen die Gesetze und Grundlagen der Musik sichtbar zu machen und komplementäre Wechselwirkungen von Klang und Bild zu entdecken. „MN:P“ ist eine Arbeit aus der späten Schaffensphase Whitneys, die auf seinen ersten Erfahrungen mit den indigenen Bevölkerungen im Südwesten der USA basiert.
Bill Ham & Kara-Lis Coverdale & Emi Ito: Light Painting #2
Für Bill Ham stellen spontane Projektionsmalerei und „Lichtshows“ eine Fortsetzung des abstrakten Expressionismus dar. Schon in den frühen 1960er-Jahren entdeckte er, dass die Arbeit mit Overhead-Projektoren ein Kontinuum von Bildern ermöglicht, bei dem Komposition, Ausführung und Präsentation gleichzeitig stattfinden. In Hams früheren Live-Performances wurde diese „Gegenwartskunst“ vom Künstler und von den Betrachtenden in Echtzeit geteilt. Und für die neuen Kompositionen wurden seine Studio-Sessions digital aufgezeichnet, neu arrangiert und für die Projektion in die Kuppel des Zeiss-Großplanetariums adaptiert.
Thomas Wilfred: Opus 79 „Multidimensional“ (1932)
Der amerikanische Lichtkunstpionier Thomas Wilfred (1889–1968) schuf mit seinen Lumia-Apparaturen, die auf einer bildgebenden Konstruktion aus elektrischen, mechanischen und reflektierenden Elementen beruhen, eine neue Kunstform an der Schnittstelle von Technologie und moderner Kunst. In Zusammenarbeit mit der Epstein Collection und der Stiftung Planetarium Berlin wurden seine lichtmalerischen Kompositionen, die ursprünglich als Screen- und Deckenprojektionen präsentiert wurden, für den Fulldome adaptiert und damit in einer digitalen Form erlebbar gemacht. Wie von Wilfred vorgesehen, werden seine meditativen Farbsymphonien ohne Ton gezeigt.