Installation

FRACTAL SONGS OF DISTANT EARTH

Markus Selg in Kollaboration mit dem Sound-Künstler Richard Janssen

Die als Parcours angelegte, audiovisuelle Installation „FRACTAL SONGS OF DISTANT EARTH“ von Markus Selg entdeckt inmitten des stillgelegten ICC zehn Kapseln, die andere Zeiten und Räume offenbaren. Die Interdependenz der uns umgebenden Systeme zeigt uns in diesen Boxen potentielle sowie vergangene Welten – hervorgebracht durch die fraktalen Muster der Wissenschaft, Archaik und Natur.

Eine von innen beleuchte Glasvitrine inmitten einer Halle. In ihr befinden sich verschiedene Objekte und Pflanzen.

Markus Selg und Richard Janssen (Sound): FRACTAL SONGS OF DISTANT EARTH. The Sun Machine Is Coming Down

© Berliner Festspiele / Eike Walkenhorst

Markus Selg beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit Strukturen und Organismen, die auf Selbstähnlichkeit beruhen. Der von Benoît Mandelbrot geprägte Begriff des Fraktalen erhielt 1970 Einzug in die Mathematik. Durch die Berechnung fraktaler Dimensionen können künstliche Objekte der Natur realistisch angenähert werden. Beispiele sind Farne, die herangezoomt aus einer Vielzahl kleiner, der Pflanzenstruktur gleichender Blätter bestehen, Nervensysteme mit Milliarden von Neuronen sowie Ansammlungen von Sternenhaufen. Sie basieren auf sich wiederholenden ähnlichen Mustern, die die Grundlage für das Wachstum selbstorganisierter Systeme bilden und zugleich nur in gegenseitiger Abhängigkeit existieren.

Für „The Sun Machine Is Coming Down“ kreiert Markus Selg mit „FRACTAL SONGS OF DISTANT EARTH“ zehn Glasvitrinen, die in gleicher Weise Dioramen anderer Welten wie auch installative Zeitkapseln sind. Sie zeigen die Spuren anderer Jahrzehnte und geben Einblicke in alternative Welten. Ergänzt werden sie von einer Klangkulisse des Künstlers Richard Janssen, die den Weg des Publikums im Erdgeschoss ins Innere des ICC begleitet. Die mit Licht und Sound-Elementen inszenierten Vitrinen präsentieren wie in einer Science-Fiction-Welt alternative Raum-Zeit-Ausschnitte. Die dargestellten Szenarien reagieren auf die aus der Zeit gefallene Architektur des ICC und präsentieren fraktale Objekte, die als Fundstücke aus der Natur und Archaik, der Hochtechnologie und Mystik einen eigenen Hyperraum bilden. So wird im Tiefschlaf des Raumschiffs ICC durch die grafischen Strukturen von Markus Selg eine synthetische Realität sichtbar, die auf dem fraktalen Algorithmus eines Künstlers beruht.