Inter Spatia
Catherine Lamb
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche wird zum Resonanzraum für ein Porträtkonzert der Komponistin Catherine Lamb mit zwei Werken für unterschiedliche Besetzung, die sich in ihrer zeitlosen Klanglichkeit begegnen.

Catherine Lamb
Foto: Rui Camilo © Ernst von Siemens Musikstiftung
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Die US-amerikanische Komponistin und Bratschistin Catherine Lamb beschreibt ihre Arbeit als Erforschung der „Interaktion von Tönen, Summierungen von Formen und Schatten, phänomenologischen Erweiterungen, der Architektur des Liminalen (Zustände zwischen Außen und Innen) und der langen Form der Einleitung“. Ihre Arbeit erkundet subtile tonale Interaktionen im Raum, genährt von der Tradition der klassischen Hindustani-Musik (durch ihren Mentor Mani Kaul), von reiner Stimmung (James Tenney), von psychoakustischen Ansätzen (Marianne Amacher) und der liminalen Sensibilität von Éliane Radigue.
Die einzigartigen Kompositionstechniken von Catherine Lamb können nur in Verbindung mit den akustischen und elektronischen Instrumenten vollständig erlebt und verstanden werden. Bei MaerzMusik sind zwei assoziierte Werke zu hören, die in ihrer Instrumentierung sehr unterschiedlich sind, aber eine ähnliche Klanglichkeit aufweisen: Das neue mikrotonale Blechbläser-Septett „inter-spatia“ folgt einem elementaren strukturellen Ablauf, getragen von einer räumlichen, sternförmigen Formation der Musiker*innen. Die Musiker*innen konzentrieren ihre Aufmerksamkeit auf das Ausloten der strukturell kartierten harmonischen Formen. Umhüllt von mikrotonalen Klängen erleben die Zuhörer*innen eine fortlaufende Dynamik von Relationen durch unterschiedliche klangliche Intensitäten. „inter-spatia“ ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Borealis – ein Festival für experimentelle Musik in Bergen, Norwegen.
Das zweite Werk, „wave/forming (astrum)“, basiert auf Bausteinen musikalischen Erlebens und ephemeren Momenten in der Zeit. Das Stück setzt Lambs Experimente mit Pointillismus fort, bei denen kurze Artikulationen interagieren und sich zu Linien aufbauen, die sich zu einer, wie Lamb es nennt, „vollständigeren Form“ ausdehnen. Während das Erlebnis organisch wirkt, wird das komplexe, geschichtete Material von zwei Synthesizern erzeugt, die von Bryan Eubanks und Xavier Lopez gebaut und gespielt werden. Ihre digitale Fixierung ermöglicht die präzise Abstimmung, die notwendig ist, um die zugrundeliegende harmonische Reihe allmählich zu enthüllen.
Catherine Lamb
wave/forming (astrum)(2019)
für zwei Synthesizer
Bryan Eubanks, Xavier Lopez Synthesizer
Catherine Lamb
inter-spatia(2022)
für mikrotonale Tuba mit Posaunenquartett (oder Oszillatoren Variation)
Deutsche Erstaufführung
Microtub:
Robin Hayward Mikrotonale F-Tuba
Peder Simonsen Mikrotonale C-Tuba
Martin Taxt Mikrotonale C-Tuba
RAGE Thormbones:
Mattie Barbier Posaune
Weston Olencki Posaune
Henrik Munkeby Nørstebø Posaune
M.O. Abbott Posaune