New Polyphonies
Myriam Van Imschoot und HYOID Voices
Die von Myriam Van Imschoot und dem belgischen Vokalensemble HYOID entwickelte Konzertperformance „newpolyphonies“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen.

Newpolyphonies
© Beata Szpargowska
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In „newpolyphonies“ vereinen sich vier Sänger*innen von HYOID mit 16 Berliner Performer*innen zu einer kuriosen Andacht über kleine Unterschiede mit großer Wirkung.
Vielfältig, meditativ, monströs, maschinell, messianisch, mimetisch, mesmerisierend, winzig, mächtig, methodisch, momentan, mystisch.
Inspiriert von Insekten, Klimamärschen und zum Stillstand gekommenem Flugverkehr ist das Leitmotiv dieser Konzertperformance nicht der laute kollektive Gesang, sondern die Erfahrung, dass jedes Individuum – wie ein Glied in einer Kette – einen Strudel von Klängen in Bewegung setzen kann.
„newpolyphonies“ beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Die mit dem belgischen Vokalensemble HYOID entwickelte Komposition entstand inmitten der COVID-19-Pandemie, in einer Zeit, in der die Stimme verdächtig ist. Durch die Integration der Mundmaske als performatives Instrument tritt „newpolyphonies“ in Dialog mit dem dystopischen Zeitalter, indem das Stück mit stimmlicher Nähe und Distanz spielt und die Barriere zwischen Bühne und Publikum aufbricht. Zwischen Lethargie und Heilung oszillierend, ist „newpolyphonies“ eine abstrakte Allegorie einer Gesellschaft, die sich selbst verliert, um sich wieder zu finden.
„newpolyphonies“ (2021) ist Teil einer Trilogie von Myriam Van Imschoot, zu der „What nature says?“ (2015) und das in Arbeit befindliche Werk „Nocturnes pour une société“ (2023) gehören.
Myriam Van Imschoot und Hyoid Voices
newpolyphonies (2021)
Vokalperformance
Orouba Knifati, Caitlín Fisher, Lara Alarcón, Marcio Zygmunt De Oliveira Mieczkowski, Samar Joukhadar, Eva Maria Schoen, Nazli Korkmaz, Maria Velez, Teodoro Posada, Salma Salem, Anissa Rouas, Austin Wilson, Martin Buntz, Bettina Wagner, Arnaud Bourgoin, Randa Gawish, Zen Jefferson, Eatedal Akid, Ute Waldhausen
Myriam Van Imschoot Konzept, Komposition, Leitung
HYOID voices Ko-Kreation und Performance
Fabienne Seveillac, Andreas Halling, Els Mondelaers, Gunther Vandeven
Fabrice Moinet Konzept, Klangdesign Elektronik
Wannes Gonissen Toningenieur
Matthieu Virot Assistent Elektronik
Lukas Van Haesbroeck Lichtdesign
Nadine Van Imschoot, Filip Eyckmans Beratung, Kostümdesign
Hiros Produzent
La Muse en Circuit ausführender Produzent
Muziekcentrum De Bijloke, Kunstenwerkplaats, Kunstencentrum BUDA (Kortrijk) Koproduktion
Sophia Bauer Praktikum
Dank an: Emmanuel Desmyter, Jean-Manuel Candenot, alle Teilnehmer*innen der Proben, Marcus Bergner, Björn Schmelzers Seminare, Ismail Fayed und dem Lab of Radical Polyphony mit der Unterstützung von Sarma, Myriam Pruvot, den Performer*innen von „What Nature Says“, Bahae Eddin Rouas