Ensemblekollektiv Berlin
Enno Poppe, Leitung
Iannotta | Xenakis I | Lim I
Geheimnisvolle, über 2000 Jahre alte Musikinstrumente aus dem Mausoleum eines chinesischen Markgrafen bilden den Ausgangspunkt von Liza Lims „Machine for Contacting the Dead“, welches Enno Poppe mit dem Ensemblekollektiv Berlin präsentiert. Eine Spurensuche, der Werke von Iannis Xenakis und Clara Iannotta vorausgehen.

© Berliner Festspiele
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Es gibt Musikinstrumente, deren Klang lange verschollen war. Tief beeindruckt von den mehr als 2000 Jahre alten Instrumenten aus dem Grab des chinesischen Markgrafen Yi von Zeng, welches 1977 in der chinesischen Provinz Hubei entdeckt wurde, sondiert Liza Lim die rätselhaften Funde und formuliert tönende Botschaften. Hypothetisch, phantastisch, experimentell, aber nie in der Absicht, die Musik, den Klang der Sensationsfunde zu rekonstruieren. Die Australierin entwirft ihre Ensemblemusik wie eine magische Maschine, die den Kontakt zum Jenseits sucht. Überbracht wird die Botschaft von einer zeitgenössischen, westlichen Formation. Das groß besetzte Ensemblekollektiv Berlin widmet sich den musikarchäologischen Spekulationen der Komponistin, die als Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs an die Spree eingeladen ist und beim Musikfest Berlin auch mit einem neuen Streichquartett zu entdecken ist. Mit ihrer Faszination für die Spuren der Vergangenheit steht Liza Lim in diesem Konzert aber nicht allein. Für Iannis Xenakis war die griechische Antike ein halb realer, halb imaginärer Sehnsuchtsort. Mit „Jalons“ führt er in Welten, in denen es Größeres gibt als die Freuden, Sorgen und Nöte des Individuums. Darin ist ihm Clara Ianotta nah: „a stir among the stars, a making way“ entwirft einen surrealen Kosmos, dessen heimliches Zentrum die E-Gitarre ist.
Konzertprogramm
Clara Iannotta (*1983)
a stir among the stars, a making way
für großes Ensemble (2019/20)
Iannis Xenakis (1922 – 2001)
Jalons
für Ensemble (1986)
Liza Lim (*1966)
Machine for Contacting the Dead
für 27 Musiker (1999/2000)
Deutsche Erstaufführung