Thinking Together
On, Of, For, With Benjamin Patterson
Ein Gespräch mit den Maulwerkern
Mit Ariane Jessulat, Christian Kesten und Steffi Weismann
Das Diskursformat Thinking Together widmet sich Zeitfragen und anderen Fragestellungen, die im Mittelpunkt des Festivals stehen.

Visuelles Konzept & Design: Eps51, Berlin
- In englischer Sprache
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Ariane Jessulat, Christian Kesten, Steffi Weismann sowie die Künstlerin Ann Noël als Gast reflektieren im Gespräch die langjährige Auseinandersetzung des Ensembles mit dem Werk Benjamin Pattersons und seinem Vermächtnis. Dabei problematisieren sie den Ausschluss von weiblichen und BIPOC-Mitglieder*innen in der Geschichte des Fluxus. Der Austausch lässt verschiedene Begegnungen, Performances und Konzerte Revue passieren, die die Podiumsteilnehmer*innen über Jahre hinweg mit Patterson teilten.
Mit jeder Wiederaufführung eines Fluxus-Stücks stellt sich unweigerlich die grundlegende Frage nach der Größe und der Zulässigkeit des Verlusts, der mit dieser einhergeht. Zweifellos ist es zu einfach, die Füße auf den Tisch zu legen und aus einer sicheren Position heraus zu argumentieren, dass Fluxus an sich nicht wieder aufführbar ist. Weist man doch mit diesem Pauschalurteil den bestehenden Fluxus-Aktivitäten eine vermeintliche Gleichartigkeit zu, die sie nie besessen haben. Für das Ensemble Maulwerker sind es differenzierte Fragen wie „Welche Fluxus-Aktivitäten sollten heute noch aufgeführt werden?“ oder „Welche Fluxus-Stücke haben nach 50 Jahren noch einen besonderen Reiz?“, die es im Umgang mit Fluxus immer wieder zu beantworten gilt. „Wenn sich jedoch die Wurzeln aller intermedialen Ansätze zwischen Bühnenkunst, bildender Kunst, Musik und Performance in der konzeptionellen Einfachheit einiger Fluxus-Aktionen verdichten, stellt sich die Frage nach der Aktualität nicht. Dann ist Fluxus kein zeitgenössisches Phänomen, sondern ein Surrogat aller vereinheitlichenden Ansätze in der Kunst und damit hochaktuell, gerade heute.“ (Ariane Jessulat) So wird auch bei näherer Betrachtung ersichtlich, dass sich die Fluxus-Gruppe aus verschiedenen Künstlerpersönlichkeiten zusammengesetzt hat. Die Fokussierung auf Benjamin Patterson in diesem Konzert, mit dem die Maulwerker 2012 und 2014 gemeinsam gespielt haben, gibt Gelegenheit, seine individuelle Handschrift noch einmal zu untersuchen.
„Es ist von Bedeutung, mit welchen Anliegen wir andere Anliegen denken; es ist von Bedeutung, welche Geschichten wir erzählen, um andere Geschichten zu erzählen; es ist von Bedeutung, welche Knoten Knoten knüpfen, welche Gedanken Gedanken denken, welche Beschreibungen Beschreibungen beschreiben, welche Verbindungen Verbindungen verbinden. Es ist von Bedeutung, welche Geschichten Welten machen, welche Welten Geschichten machen.“ (Donna Haraway)
Thinking Together ist das Diskursformat von MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Es widmet sich der Materialität des Denkens – den Körpern, Geistern und Sinnen, die diesen Raum teilen – und bietet Zeit, um sich mit Geschichten und durch Fragen zu verbinden, die im Mittelpunkt des Festivals stehen.
Thinking Together besteht aus Vorträgen, Workshops, öffentlichen Gesprächen, Lesegruppen und experimentellen Settings und lädt Künstler*innen, Teilnehmer*innen, Gäste und Gastgeber*innen ein, aktuelle zeitbezogene Themen durch die Linse des Klangs zu reflektieren und vice versa.