Lumpeks
Hinter dem Namen Lumpeks verbirgt sich die lautstarke Zusammenarbeit der Franzosen Louis Laurain, Pierre Borel und Sébastien Beliah mit der polnischen Sängerin und Perkussionistin Olga Kozieł. Zusammen interpretieren sie folkloristische Musiktraditionen aus Polen neu und erinnern dabei an den Free-Jazz-Sound Ornette Colemans.

Lumpeks
© Hania Linkowska
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Lumpeks
(FR, PL)
Folkloristische Musiktraditionen unterliegen seit jeher dem Wandel der Zeit. Vorangetrieben wurde dieser oft durch das Zusammenspiel von Improvisation und den Persönlichkeiten der Musikschaffenden. So auch beim französisch-polnischen Quartett Lumpeks, das sich auf intensive Weise Liedern widmet, die von der Sängerin und Perkussionistin Olga Kozieł gesammelt wurden. Kozieł, die zu den zentralen Figuren der kreativen Musik- und Folkszene Polens gehört, hat sich vor allem mit ihrem Schaffen in der Region Lubin einen Namen gemacht, aus der ein Großteil des Repertoires des Quartetts stammt. Die treibenden Rhythmen, die sie traditionellen Instrumenten wie der Baraban, der Bębenek und der Obręczowy entlockt, treffen auf die massigen, frenetisch gestrichenen Kontrabasslinien von Sébastien Beliah und setzen so eine geradezu manische Energie frei. Lumpeks fügen dem traditionellen Sound der Musik auch dadurch etwas Neues hinzu, dass sie die untrennbar miteinander verwobenen Linien von Trompeter Louis Laurain und Altsaxophonist Pierre Borel darüber schichten. Die beiden spielen sonst abenteuerlustigen Post-Bop im Quartett Die Hochstapler, das am Freitagabend beim Festival zu hören ist. In ihrem bemerkenswerten Zusammenspiel unterziehen sie die Klangpalette, die Ornette Coleman und Don Cherry einst freigelegt haben, einer Art französischem Update. Das Debütalbum der Gruppe aus dem Jahr 2020 verbindet Free Jazz mit unverfälschter Folklore und verleiht so beiden Seiten der Gleichung eine unwiderstehliche Vitalität.
Besetzung
Louis Laurain Kornett
Pierre Borel Altsaxofon
Olga Kozieł Gesang, Perkussion
Sébastien Beliah Kontrabass