Poetry Night II

Vergangene Termine

bis 23:00 | Pause ca. 20:30

Poetry Nights

Moderation · Silke Behl
Sprecher · Frank Arnold

Bora Cosic, bekannt als Romancier, schreibt seit einigen Jahren auch Gedichte. Zuletzt erschien „Irenas Zimmer“: Prosagedichte, die den Autor unterwegs in seinem Berliner Exil zeigen und Personen, Träume, Ereignisse der Vergangenheit melancholisch und voller feiner Ironie neu aufscheinen lassen.

Dieter M. Gräfs Gedichte durchlaufen eine charakteristische Sprachbehandlung: das Arbeiten an der Sprache als Sound, als Sinneffekt an der Grenze zum Rauschen und als sinnlicher Rausch, den die Worte erzeugen.

Jerzy Kronhold wurde mit seinem letzten Gedichtband „Wiek Brazu“ (Ü: Bronzezeitalter) neue Aufmerksamkeit als Lyriker zuteil. In den kurzen Gedichten vollzieht der Autor einen leisen und mitunter ironischen Abschied von der Geste ungestümen Protests. Ganz anders als in seinen frühen Texten filtert der Autor hier das Wunderbare und Bedeutsame aus verschiedenen Aspekten des Alltags.

Oskar Pastior entführt in seine lautpoetische Wunderwelt: die vertraute Sprache wird fremd und der Sinn erhebt sich in eine andere Dimension. Die surreale Sprachrealität des diesjährigen Büchner-Preisträgers durchbricht spielerisch die Regeln.

Tomasz Rózycki frühe Gedichtbände „Vaterland“, „Anima“, „Chata umaita“ und „Swiat i Antyswiat“ enthalten formal strenge und inhaltlich hermetische Gedichte. Sie vereinen kulturelle Anspielungen und konkrete Beschreibungen.

Gerhard Rühm, Mitbegründer der „Wiener Gruppe“, zählt zu den prominentesten Vertretern der Lautdichtung, die ihre Kraft erst im mündlichen Vortrag entfaltet. Er führt mit seiner Partnerin Monika Lichtenfeld „Sprechduette“ auf.

István Vörös zeichnet in seinem Gedichtband „Die leere Grapefruit“ einprägsame, präzise Bilder des Alltags, die ins Traumhafte und Surreale fortgeführt werden und dabei einen allegorischen Charakter annehmen.

Uljana Wolf wurde 2005 mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Die Lyrikerin stellt ihre im Band „kochanie ich habe brot gekauft“ versammelten Gedichte vor.

Bora Cosic, geb. 1932 in Zagreb, lebte ab 1937 in Belgrad, ab 1992 im kroatischen Rovinj und seit 1995 in Berlin. 2002 wurde der Romanautor und Dichter mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

Dieter M. Gräf, geb. 1960 in Ludwigshafen, veröffentlichte bislang drei Gedichtbände, zuletzt „Westrand“ (2002). Er erhielt zahlreiche Stipendien und wurde 1997 mit dem Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt ausgezeichnet.

Jerzy Kronhold, geb. 1946 in Polen, gehört zu den profiliertesten Dichtern Polens. 2004 erhielt er für seine politische Arbeit das Verdienstkreuz der Republik Polen. Er ist Direktor des Polnischen Instituts in Bratislava.

Oskar Pastior, geb. 1927 im siebenbürgischen Hermannstadt, lebt seit 1968 als Lyriker, Übersetzer und Hörspielautor in Berlin. Er wurde mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Erich-Fried-Preis und zuletzt mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

Tomasz Rózycki, geb. 1970, ist Lyriker und Übersetzer. Seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Für das Poem „Zwölf Stationen“ nahm er 2004 den renommierten Preis der Genfer Koscielski-Stiftung entgegen.

Gerhard Rühm gehört zu den Mitbegründern der „Wiener Gruppe“. Mit seinem Werk an den Schnittstellen von Literatur, bildender Kunst und Musik gehört er zu den Klassikern der modernen deutschsprachigen Literatur.

István Vörös, geb. 1964 in Budapest, wurde für seine Gedichte und seine Übersetzungen aus dem Tschechischen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2004 erschien sein Lyrikband „Die leere Grapefruit“.

Uljana Wolf, geb. 1979 in Berlin, studierte Germanistik, Anglistik und Kulturwissenschaft. Für ihren ersten Lyrikband „kochanie ich habe brot gekauft“ wurde sie mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.