Inseln über dem Wind – Karibische Passagen

Vergangene Termine

bis 23:00 | Pause ca. 21:00

Frankophone Literaturen

Ein Briefwechsel zwischen Guadeloupe und Paris, die Geschichte von Sklaverei und Befreiung, der Umgang mit dem kolonialen Erbe und der Selbstbestimmung, das Leben im Exil – vier herausragende Vertreter der frankophonen Literatur der Karibik lesen aus ihren Werken:

Daniel Maximin (Guadaloupe/Frankreich)
Moderation · Nathalie Mälzer-Semlinger
Sprecher · Friedhelm Ptok
„Sonnenschwarz“, Maximins erster Roman, beleuchtet zweihundert Jahre der Kolonialgeschichte Guadeloupes. In verschiedenen Genres schildert er die Geschichte der Familie sowie der Inselgruppe bis hinein in die Gegenwart.

Yanick Lahens (Haiti)
Moderation · Hans Christoph Buch
Sprecherin · Margarita Broich
Die Autorin thematisiert in „Tanz der Ahnen“ die problematische Annäherung an die afro-karibischen Wurzeln Haitis. Die Protagonistin, eine behütete Tochter westlich orientierter Eltern entdeckt ihre Leidenschaft für den traditionellen Voodoo-Tanz. Außerdem liest Lahens aus ihrem neuen Roman das Kapitel „Werden unsere Wunden heilen?“.

Dany Laferrière (Haiti/Kanada, Québec)
Moderation · Hans Christoph Buch
Sprecher · Friedhelm Ptok
Laferrière liest u.a. aus seinen Romanen „Le Goût des jeunes filles“ (1992; Ü: Der Geschmack junger Frauen) und seinem letzten Werk „Vers le Sud“ (2006; Ü: Nach Süden), das kürzlich verfilmt wurde. Darin beschreibt Laferrière jene älteren westlichen Frauen, die es auf der Suche nach Liebesabenteuern mit jungen Schwarzen in den Süden zieht.

Gisèle Pineau (Guadeloupe/France)
Moderation · Caroline Elias
Sprecher · Susanna Kraus
Gisèle Pineau liest aus ihrem jüngsten Roman „Fleur de Barbarie“, der vom ungewöhnlichen Schicksal der neunjährigen Josette erzählt. Auf Guadeloupe geboren, wurde sie im Alter von vier Jahren in Pflege gegeben. Sie wächst in Frankreich auf, bis ihre Mutter wiederauftaucht und sie zu ihrer Großmutter nach Guadeloupe schickt, damit sie ihre Wurzeln entdeckt.

Dany Laferrière, geb. 1953 in Port-au-Prince. Der Journalist ging 1976 ins kanadische Exil, wo er mit dem Roman „Comment faire l'amour avec un nègre sans se fatiguer“ debütierte. Seitdem hat der, nach eigener Definition „amerikanische Autor“ neun weitere Bücher veröffentlicht.

Yanick Lahens wurde 1953 in Port-au-Prince auf Haiti geboren und lehrt Literaturwissenschaft. Ihr erster Roman „Tanz der Ahnen“ wurde ins Deutsche übersetzt und mit dem Literaturpreis ausgezeichnet.

Daniel Maximin, geb. 1947 in Guadaloupe, lebt seit 1960 in Frankreich und war in verantwortlichen Stellungen im Kulturbereich tätig. Er erhielt zahlreiche Preise, seit 1995 ist er Chevalier des Arts et des Lettres.