Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Marek Janowski
© Felix Broede
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Fünfzehn Symphonien hat Dmitri Schostakowitsch geschrieben. Dass keine der anderen gleicht, jede ihr eigenes, unverwechselbares Gesicht hat, weist den russischen Komponisten als Symphoniker in der Tradition Beethovens und Mahlers aus. Ob symphonische Werke programmatische Titel tragen, durch gesungenen Text gar eindeutige außermusikalische Bezugspunkte herstellen dürfen oder nicht, scherte Schostakowitsch wenig. Für ihn war Komponieren eine der Sprache ebenbürtige Ausdrucksform, deren mannigfaltigen, keineswegs immer eindeutigen kommunikativen Möglichkeiten er auf subtile Art und Weise nachspürte.
Mit seiner 1962 in Moskau uraufgeführten „13. Symphonie“ hat Schostakowitsch laut Anklage gegen den Antisemitismus in der Sowjetunion erhoben. Welchen politischen Zündstoff das Werk damit bot, war allen Beteiligten bewusst: Ein langjähriger künstlerischer Weggefährte des Komponisten lehnte es unter fadenscheinigen Gründen ab, Schostakowitschs „13. Symphonie“ aus der Taufe zu heben, der Gesangssolist meldete sich wenige Stunden vor der Uraufführung krank. Die Angst saß tief!
Einen denkwürdigen Gegenpol zu der von Marek Janowski geleiteten Aufführung der „13. Symphonie“ Schostakowitschs bildet Isabelle Fausts Interpretation von Karl Amadeus Hartmanns „Concerto funebre“ für Violine und Streichorchester, unter dessen Partitur der Komponist vermerkte: „Geschrieben in den ersten Kriegstagen September/November 1939.“ Ein brisantes Konzertprogramm also, auf dem auch Musik aus der Feder Béla Bartóks steht.
Béla Bartók [1881-1945]
Vier Stücke für Orchester op. 12 [1912/21]
Karl Amadeus Hartmann [1905-1963]
Concerto funèbre
für Solo-Violine und Streichorchester [1939]
Dmitri Schostakowitsch [1906-1975]
Sinfonie Nr. 13 „Babi Yar“ b-Moll op. 113 [1962]
für Bass, Männerchor und Orchester
Aufführung in deutscher Sprache
Isabelle Faust Violine
Günther Groissböck Bass
Estnischer Nationaler Männerchor
Mikk Üleoja Einstudierung