De Keersmaeker & Charmatz
Anne Teresa De Keersmaeker / Rosas & Boris Charmatz / Musée de la danse, Brüssel & Rennes
„Partita 2“
Tanz
Deutsche Erstaufführung

Partita 2. Proben
© Anne Van Aerschot
- Dauer 1h 10, keine Pause
Vergangene Termine
Es muss eine sehr besondere Stunde gewesen sein, dieser frühe Sommermorgen 2010 in Avignon, im Hof des Kreuzgangs der Église des Célestins. Die beiden Tänzer, die sich dort zu einer Spontan-Improvisation trafen, könnten unterschiedlicher kaum sein: Anne Teresa De Keersmaeker, die belgische Choreografin, die eine ganze Generation von Tänzern geprägt hat, und Boris Charmatz, der Star der jüngeren Generation, der in seinem Musée de la danse in Rennes an der experimentellen Öffnung des Tanzes und der Choreografie in Richtung Bildende Kunst und Literatur arbeitet. Mit ihren Produktionen „En Atendant“ und „enfant“ waren beide schon 2012 bei Foreign Affairs zu Gast. Doch das Zusammentreffen im Kreuzgang des Célestins hatte sie auf die Idee einer gemeinsamen Arbeit gebracht, die ihre Liebe zur strengen choreografischen Struktur und die Sehnsucht nach improvisatorischer Freiheit verbinden sollte. Das Ergebnis ist bei Foreign Affairs 2013 nun als deutsche Erstaufführung zu erleben: ein Duo zu Johann Sebastian Bachs berühmten Solostück „Partita Nr. 2“, das die belgische Star-Violinistin Amandine Beyer live auf der von dem Künstler Michel François eingerichteten Bühne spielt. „Partita 2“ ist also eigentlich eine Dreiecks-Konstellation zwischen Musik, Bewegung und Raum. Wobei Boris Charmatz nur zu gern den Bewegungen von Anne Teresa De Keersmaeker folgt, die sich wiederum von Bachs Musik leiten lässt: als gemeinsame Erforschung einer „lebendigen Architektur“, die Charmatz als „musikalisches Labyrinth“ beschreibt.
Choreografie Anne Teresa De Keersmaeker
Musik „Partita Nr. 2“ von Johann Sebastian Bach
Violine Amandine Beyer (entwickelt gemeinsam mit George Alexander Van Dam)
Bühne Michel François
Kostüme Anne-Catherine Kunz
Produktion Rosas