Ausstellung

Archiv Broken Music & Milan Knížák

Mi 19.03. bis Sa 10.05.2014, Eröffnung Di 18.03., 17:00

Ausstellung

Milan Knížák

Ausstellung Milan Knížák

© Promo

Mit „Broken Music“ bezeichnete der tschechische Künstler und Performer Milan Knížák 1964 seine Schallplattencollagen. Seine „destruierte Musik“ entstand durch Überkleben, Übermalen und mechanisches Bearbeiten von Schallplatten. Teile verschiedener, etwa mit Feuer angeschmorter oder zersägter Platten klebte er anschließend zusammen. Das Abspielen dieser Schallplattencollagen – oft nur ein einziges Mal möglich – bringt eine völlig neue Musik hervor, eine unerwartete, heftige, aber auch humorvolle Musik. Sie kann eine Sekunde dauern oder auch Stunden, beispielsweise wenn die Nadel des Plattenspielers in einer verschlossenen Rille Klangsequenzen im Loop abspielt. Milan Knížák ist durch diese musikalischen Experimente ein früher Vorbote des Turntablism, des experimentellen Spiels auf Schallplattentellern.

Die gelbe MUSIK – seit 1981 Plattenladen und Galerie – hatte aus der Idee der „Broken Music“ eines ihrer umfangreichsten Ausstellungsprojekte entwickelt. Nun, nach 50 Jahren soll das „Broken Music Archiv“ der gelben MUSIK mit einem Schwerpunkt auf die Musik und Objekte von Milan Knížák noch einmal zu sehen sein. Im Rahmen von MaerzMusik wird Milan Knížák in der gelben MUSIK seine „Broken Music“ auch live präsentieren. Dazu greift das ideenverwandte Opening Performance Orchestra mit „Re: Broken Music“ die destruierte Musik Milan Knížáks auf und spielt auf seine Art und Weise mit den musikalischen und historischen Fragmenten des legendären Altmeisters.

Gleichzeitig verabschiedet sich nach 33 Jahren die gelbe MUSIK als außergewöhnlicher und einzigartiger Plattenladen von dem laufenden Geschäft und steht von nun an mit seinen zahlreichen, gesammelten Werken und Dokumenten jedem Interessierten nach Absprache als Archiv zur Verfügung.

Konzert: DO 10.04.2014, 20:00
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

Milan Knížák & Opening Performance Orchestra
BROKEN MUSIC / RE:BROKEN MUSIC

In Verbindung mit Berliner Festspiele / MaerzMusik