Solo und spät nachts
Nicolas Hodges
Rezital II

Nicolas Hodges
© Marco Borggreve
- Veranstaltungsende ca. 18:30 Uhr
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In seinem zwischen 1997 und 2000 entstandenem Klavierstück „Serynade“ spürt Helmut Lachenmann neuen Klangmöglichkeiten des Instrumentes nach, wie sie etwa durch differenzierte Techniken des Anschlags oder einen neuartigen Gebrauch der Pedale entstehen. Der spielerisch anmutende Titel des rund 30-minütigen Werks verweist auf den ersten Buchstaben im Vornamen von Lachenmanns Ehefrau, der japanischen Pianistin Yukiko Sugawara. Dieser Titel stellt die Komposition aber auch in eine Reihe mit Klavierwerken anderer Komponisten, die die Tradition der Serenade als Form gehobener Unterhaltungsmusik des 18. Jahrhunderts aufgriffen, um sie zu subtilen musikalischen Charakterporträts zu sublimieren. Der englische Pianist Nicolas Hodges hat Lachenmanns „Serynade“ seit über einem Jahrzehnt im Repertoire, und seine Interpretation hat selbst dem Komponisten größte Achtung abgewonnen. Im ersten Teil seines Klavierabends stellt Hodges mit „Zwei Linien“ ein Werk vor, das Wolfgang Rihm als eine Art work in progress 13 Jahre lang beschäftigt hat. Der Titel der Komposition spiegelt Rihms Auseinandersetzung mit den zweistimmigen Klavierwerken Johann Sebastian Bachs wie den Inventionen oder Duetti wieder. Wie Rihm die Bach’sche Musik zum Ausgangspunkt eigener kreativer Arbeit werden ließ, lässt Hodges durch die Darbietung von Bachs 4 Duetti BWV 802-805 nachvollziehbar werden, mit der er das Rezital eröffnet.
Johann Sebastian Bach [1685–1750]
Vier Duette aus der Klavierübung, Teil 3 BWV 802-805 [1739]
Wolfgang Rihm [1952*]
Zwei Linien [1999/2012ff]
Franz Schubert [1797-1828]
Plaintes d’un troubadour As-Dur, Allegretto, aus den
Six Moments musicaux D 780 [1823/28]
Helmut Lachenmann [*1935]
Serynade für Klavier [1997/98]
Nicolas Hodges Klavier