Donatienne Michel-Dansac
Donatienne Michel-Dansac erhielt schon früh Violin- und Klavierunterricht und wurde mit sieben Jahren Mitglied des Kinderchores Maîtrise de l’Opéra de Nantes. Mit 19 Jahren besuchte sie das Conservatoire National Supérieur Musique et Danse de Lyon und schloss mit dem Prix de Chant ab. Bereits mit 21 Jahren führte sie mit dem Ensemble Intercontemporain unter der Leitung von Pierre Boulez Luciano Berios „Laborintus II“ auf. Dieses Erlebnis hat ihre Leidenschaft für die zeitgenössische Musik geweckt, nichtsdestotrotz zählt auch die Klassik und Barockmusik zu ihrem Repertoire. 1992 traf sie den griechischen Komponisten Georges Aperghis und brachte sein Werk „Sextuor, l’origine des espèces“ zur Aufführung. 2001 wirkte sie in der Uraufführung von „14 Récitations pour voix seule“ von Aperghis im Wiener Konzerthaus mit. Zum Gedenken an den 90. Geburtstag von Pierre Boulez konzertierte sie in seinem Werk „Le Marteau sans Maître“ unter der Leitung von François-Xavier Roth. Ihr Interesse an zeitgenössischer Kunst brachte sie mit sogenannten „Plastic Artists“ zusammen, mit denen sie unkonventionelle Musikformen, Filme, Aufnahmen, Lesungen sowie in Museen stattfindende Performances und Konferenzen erarbeitet. Zu Höhepunkten der Saison 2016/2017 zählen Engagements beim Orchester des Bayerischen Rundfunks, die Konzerte mit dem Gürzenich-Orchester unter der Leitung von François-Xavier Roth, die erneute Aufführung von „Le Marteau sans Maître“ von Pierre Boulez im Berliner Boulezsaal und Gérard Griseys „Quatre chants pour franchir le seuil“ in Mailand. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin unterrichtet Donatienne Michel-Dansac am Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) und ist Regent Dozentin an der University of California in Berkeley. Darüber hinaus wurde sie mit der Auszeichnung „Chevalier des Arts et Lettres“ gewürdigt. 2016 erhielt sie für ihr Lebenswerk von der Académie Charles-Cros die Auszeichnung „Grand Prix in Honorem“.
Stand: Juni 2017

© Jean Radel