James Boyd

Der Bratschist James Boyd gilt weithin als einer der besten Vertreter Großbritanniens in der Kammermusik. Er ist Mitglied in einigen der führenden Musikensembles des Landes und wirkt bei vielen anderen als gefragter Gastkünstler mit.

Nach seinem Studium an der Yehudi Menuhin School in der englischen Grafschaft Surrey wurde er Mitglied des Raphael Ensembles. Er war auch Gründungsmitglied des Vellinger String Quartet, das im Jahr 1994 den Internationalen Streichquartettwettbewerb der Londoner Wigmore Hall gewann. 2001 gründete James Boyd das London Haydn Quartet, das wegen seines konsequent individuellen Interpretationsansatzes und seines eigenen Stils gefeiert wird. Die vier Musiker verwenden auf ihren Instrumenten Darmsaiten und spielen mit Bögen nach Vorbildern aus der Wiener Klassik. Sie widmen sich in besonderer Weise den Werken Joseph Haydns und Ludwig van Beethovens. Die Einspielungen von Haydns jeweils sechs Streichquartetten op. 9, op. 17, op. 20 und op. 33 sind beim Label Hyperion erschienen und haben einhellige Begeisterung bei der Kritik hervorgerufen. Das London Haydn Quartet ist in den bedeutenden Konzerthäusern Europas und Nordamerikas aufgetreten, darunter in der Londoner Wigmore Hall und der New Yorker Carnegie Hall. Oft arbeiten die vier Musiker auch mit dem Klarinettisten Eric Hoeprich zusammen.

James Boyd spielt als regelmäßiger Gast mit verschiedenen Ensembles, etwa mit dem Nash Ensemble und mit dem Ensemble Arcangelo aus England. Er wurde zu vielen internationalen Kammermusikfestivals eingeladen, darunter dem Lofoten International Chamber and Piano Festival in Norwegen, dem Internationalen Kammermusikfestival in Kaposvár, dem Kammermusikfest Lockenhaus in Österreich, den Korsholmer Musikfestspielen in Finnland sowie Classix Kempten im Allgäu.

Zusammen mit Peter Cropper und Paul Watkins bildet James Boyd das Ludwig String Trio. In diesem Herbst spielt er außerdem im Rahmen einer Europa-Tournee mit Vilde Frang, Nicolas Altstaedt und Alexander Lonquich als Klavierquartett zusammen. Das „Gramophone Magazine“ bezeichnete James Boyds Einspielung der Bratschenwerke des britischen Komponisten York Bowen, die zusammen mit dem Pianisten Bengt Forsberg entstanden ist, als „CD-Juwel“.

Im Jahr 2001 war James Boyd Mitbegründer von MusicWorks, einer Einrichtung, die in England Kammermusik-Kurse für junge Streicher und Pianisten anbietet, woraus bereits viele junge Kammerensembles hervorgegangen sind. Der Künstler gibt überdies Kammermusikkurse an der University of Cambridge, am Banff Centre in der kanadischen Provinz Alberta sowie beim Festival Domaine Forget in Québec.

James Boyd schreibt daneben hin und wieder Artikel für das Streicher-Fachblatt „The Strad“ und ist in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Tontechniker und Musikproduzent, der darüber hinaus High-End-Lösungen für Ventilhörner entwickelt und fertigt.

 http://jamesboydblog.blogspot.de/

Stand: Juni 2015

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