Alessandro Stradella

Eine nachgerade filmreife, im 17. Jahrhundert schlechthin einmalige Existenz führte der aus einer wohlhabenden toskanischen Familie stammende Alessandro Stradella (1639 – 1682). Über seine Kindheit und Ausbildung wissen wir wenig. Nachdem die Familie 1653 nach Rom gezogen war, machte Stradella sich in den dortigen Musikerkreisen bald einen Namen. Vor allem aber fand er die Unterstützung einflussreicher Persönlichkeiten wie der ehemaligen Königin Christina von Schweden und der Familie des Papstes. Von Ende der 1660er Jahre an sind Kompositionen Stradellas verbürgt, die oft auf Aufträge seiner Gönner zurückgehen. 1677 zwang ein heute nicht mehr ganz aufklärbarer Vorfall um eine arrangierte Heirat den Komponisten dazu, Rom trotz seiner nunmehr blendenden Position im Musikleben der Stadt zu verlassen. Nach Stationen in Venedig und Turin, wo er nach einer Affäre mit einer fürstlichen Geliebten einem Mordanschlag des gehörnten Liebhabers knapp entging, wendete er sich 1678 nach Genua. Am 25. Februar 1681 wurde Stradella hier Opfer einer Gewalttat, die vermutlich von einem seiner Gegner in Auftrag gegeben wurde. Sein ebenso reichhaltiges wie originelles Schaffen reicht von Instrumentalmusik über Oratorien bis zu verschiedenen Genres von Bühnenwerken.

Stand: Juni 2017

Alessandro Stradella

Urheber unbekannt

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