François Chaignaud
François Chaignaud wurde in Rennes geboren. Er erwarb 2003 ein Diplom am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris und begann bald darauf mit verschiedenen Choreografen wie Boris Charmatz und Emmanuelle Huynh zusammenzuarbeiten. In François Chaignauds Aufführungen überschneiden sich Tanz und Gesang in den unterschiedlichsten Umgebungen und an den Schnittpunkten vieler Inspirationsquellen, von „He's One that Goes to Sea for Nothing but to Make Him Sick“ (2004) bis „Думи мої – Dumy Moyi“ (2013). Aus dieser Spannung entsteht die Möglichkeit eines Körpers, der den Raum zwischen der sinnlichen Strenge der Bewegung, der evokativen Kraft des Gesangs und der Konvergenz heterogener historischer Referenzen – von der erotischen Literatur bis zur sakralen Kunst – bewohnt. François Chaignaud ist auch Historiker und veröffentlichte 2009 „L'Affaire Berger-Levrault: le féminisme à l'épreuve (1898–1905)“ (Renne, PUR). In Zusammenarbeit mit dem Künstler Nino Laisné hat er das Stück „Romances inciertos, un autre Orlando“ entwickelt, das vier Instrumentalist*innen um unterschiedliche, mehrdeutige Motive aus dem choreografischen und vokalen iberischen Repertoire gruppiert. Im Jahr 2018 choreografierte François Chaignaud in Zusammenarbeit mit Romain Brau „Soufflette“, ein Stück für Carte Blanche – The Norwegian National Company of Contemporary Dance. „Symphonia Harmoniæ Cælestium Revelationum“, seine neueste Zusammenarbeit mit der Musikerin Marie-Pierre Brébant, wurde im Mai 2019 während des Kunstenfestivaldesarts in Brüssel uraufgeführt. Das Stück basiert auf einer Recherche und der zeitgenössischen Bearbeitung des bekannten Liedrepertoires der deutschen Äbtissin und Ärztin Hildegard von Bingen. Zu seinen kommenden Projekten gehören unter anderem die Zusammenarbeit mit Akaji Maro, mit Musikensembles wie Les Cris de Paris und mit dem Orchester Les Siècles. Seit 2005 arbeitet François Chaignaud eng mit Cecilia Bengolea zusammen. Gemeinsam schufen sie „Pâquerette“ (2005–2008), „Sylphides“ (2009), „Castor et Pollux“ (2010), „Danses Libres“ (2010), „(M)IMOSA“ (mit Trajal Harrell und Marlene Monteiro Freitas, 2011), „altered natives’ Say Yes To Another Excess – TWERK“ (2012), „Dub Love“ (2013) und „DFS“ (2016). François Chaignaud und Cecilia Bengolea sind Associate Artists an der Bonlieu Scène nationale Annecy.
Stand: März 2020
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