Gebrüder Teichmann
Mit viel Begeisterung verstehen es die Gebrüder Teichmann, temporäre Räume zu schaffen, in denen sich Musiker*innen unterschiedlicher Kulturen begegnen können, um gemeinsam neue Musiken zu erschaffen. Musikalisch geprägt wurden Hannes und Andi Teichmann schon in ihrer Kindheit im privaten Jazzclub ihrer Eltern bei Regensburg. Nach der eigenen Kinderpunkband Totalschaden hat sie die aufkeimende elektronische Club-Kultur im Berlin der 1990er Jahre in ihren Bann gezogen: Techno-Clubs und Raves als Orte, an denen tradierte Gesellschaftsnormen keine Rolle mehr spielen sollten, sich jeder ausprobieren konnte und alles möglich war und auf dessen Tanzflächen sich Berliner*innen aus West und Ost auf Augenhöhe trafen. An diese gelebte Utopie knüpfen die beiden Brüder an, wenn sie in Kenia, Sri Lanka, Mexico, Pakistan oder Indien eine Gruppe ausgewählter Musiker*innen zu temporären Soundcamps laden oder an den unkonventionellen Schnittstellen von zeitgenössischer, experimenteller oder traditioneller Musik forschen. Als Livemusiker suchen sie die organische und direkte Verschränkung von analoger Elektronik und Akustik. Ihre Kooperationen reichen von Ensemble Modern bis Joachim Irmler (Faust). Ihr Label NOLAND bündelt ihren Weg vom Underground zum Interground. Sie erhielten den Kulturförderpreis ihrer Heimatstadt Regensburg. Projekte wie Fieldlines, Ten Cities, BLNRB, Soundcamp South Asia, Mondmaschine, Karachi Files haben sie mit kuratiert.