Mark Andre

Der Komponist Mark Andre, Sohn deutsch-französischer Eltern, wurde 1964 in Paris geboren, lebt aber seit langem schon in Deutschland. In seinem von Helmut Lachenmann beeinflussten Schaffen, das von Orchester- und klein besetzten Kammermusikwerken dominiert wird, verbindet sich bündige Konstruktivität mit expressiver Kraft. Andre entwirft häufig geräuschhafte, meist dunkel getönte Klanglandschaften, in denen er Vorgänge subtiler, minutiöser Veränderung klanglicher Elemente gestaltet. Anfangs gesetzte Ordnungen werden so im Verlauf eines Werkes aufgehoben. Im Zusammenhang mit diesen Übergangsvorgängen benutzt der Komponist gern den anschaulichen Begriff der „Schwelle“, der auf den metaphysisch-religiösen Hintergrund seines Schaffens verweist. Ein besonderes Schwellenphänomen ist die Art und Weise, wie Andre mit der Stille in der Musik umgeht. In seinen die Grenze der Wahrnehmbarkeit abtastenden Stücken erscheint die Stille einerseits als der Ort, in den der Klang sich zurückzieht, andererseits aber auch als der, aus dem heraus er sich entwickelt.

Seit 2009 ist Mark Andre Professor für Komposition an der Musikhochschule in Dresden. Er hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten. Für sein Schaffen haben sich namhafte Interpreten wie die Geigerin Carolin Widmann und der Klarinettist Jörg Widmann eingesetzt, die jeweils konzertante Werke Andres uraufgeführt haben. Andres erste Oper „wunderzaichen“ hatte 2014 an der Staatsoper Stuttgart Premiere. In diesem Jahr stehen ein neues Orchesterwerk und ein Streichquartett zur Uraufführung an.

Stand: August 2017

Mark Andre

© Kathrin Schander

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