Dieter Schnebel
Die Freiheit von dogmatischen Einstellungen ist ein prägender Grundzug der künstlerischen Persönlichkeit von Dieter Schnebel (geb. 1930). Sein kompositorischer Ausgangspunkt in den 1950er Jahren war die serielle Musik im Geist der Darmstädter Schule. Misstrauisch gegen die Geschlossenheit der seriellen Ästhetik, gelangte er zu experimentellen Kompositionen, die offene Werkkonzepte verwirklichen und vor allem beim Umgang mit der menschlichen Stimme neue Wege gehen. Seit den 1970er Jahren bildet die intensive Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition einen wichtigen Strang seines Schaffens. Schnebel schuf eine Reihe freier, experimenteller Bearbeitungen und wendete sich Gattungen wie der Sinfonie und der Messe zu. Von 1976 bis zu seiner Emeritierung wirkte Dieter Schnebel an der Berliner Universität der Künste.