Ludwig van Beethoven
Zur Biographie Ludwig van Beethovens (1770-1827) gibt es keinen einfachen Zugang. Dazu gibt es zu viele unser Bild trübende Klischeevorstellungen und Legendenbildungen, zu viele zum Teil aberwitzige Hypothesen und Vermutungen über seine Lebensumstände und auch zu viele offene, unlösbar scheinende Fragen wie zum Beispiel die nach der Identität der „Unsterblichen Geliebten“. Gleichzeitig ist die Fülle des biographischen Materials erdrückend – allein die Befassung mit den Briefen Beethovens ist ein Sonderzweig der Forschung von Achtung gebietender Komplexität –, sodass in der Musikwissenschaft die Klage über die Schwierigkeit, eine Beethoven-Biographie zu schreiben, allgemein ist.
Dabei sind die äußeren Fakten seines Lebens im Grunde schmal. Beethoven wurde am 16. oder 17. Dezember 1770 in Bonn als Sohn eines einfachen Musikers in Verhältnisse geboren, die wir heute mindestens als prekär beschreiben würden. Nach erstem Musikunterricht beim Vater, der versuchte, aus seinem Sohn ein Wunderkind nach dem Vorbild Mozarts zu machen, übernahm 1780 der Bonner Kapellmeister Christian Gottlob Neefe die musikalische Unterweisung Beethovens. Der Schüler entwickelte sich so schnell, dass er von 1782 an in der Bonner Hofkapelle angestellt war. 1787 wurde der Heranwachsende nach Wien geschickt, um von Mozart unterrichtet zu werden. Der Unterricht musste aber bereits nach zwei Wochen abgebrochen werden, weil Beethovens Mutter schwer erkrankt war. Sie starb wenige Wochen nach seiner Rückkehr. Sein Vater versank nun vollends im Alkoholismus und Beethoven übernahm die Verantwortung für die Familie.
1792 reiste Beethoven, ausgestattet mit einem Stipendium des Kurfürsten, ein zweites Mal nach Wien, wo er unter anderem für ein gutes Jahr Unterricht bei Joseph Haydn erhielt, bis dieser zu seiner zweiten Londonreise aufbrach. Als Bonn 1794 französisch besetzt wurde, fielen die Zahlungen des Kurfürsten aus. Von da an lebte Beethoven als freier Musiker in Wien. In den musikliebenden Adelskreisen der Stadt wurde er herzlich empfangen und er hatte mit vielen Adeligen über alle Standesgrenzen hinweg zeitlebens freundschaftlichen Umgang. Dabei machte sich Beethoven zunächst vor allem einen Namen als Klavierspieler und als Improvisator, aber bald schon veröffentlichte er stetig neue Kompositionen. In einer 1803 einsetzenden, zentralen Schaffensperiode entstanden in unbegreiflich dichter Fülle die Meisterwerke, die wir in erster Linie mit seinem Namen verbinden, wie die Symphonien von der Dritten, der „Eroica“, bis zur Achten. Beethoven galt nun als unbestritten bedeutendster Komponist seiner Zeit.
In den späten 1790er Jahren hatte sich bei Beethoven erstmals ein Gehörleiden bemerkbar gemacht, das unaufhaltsam voranschritt und bis 1820 zur völligen Taubheit führte. Von seiner Umwelt zunehmend isoliert entwickelte Beethoven Züge eines exzentrischen Sonderlings. Vergällt wurde dem Komponisten das Leben zudem durch das ständige Feilschen mit seinen Verlegern und durch seinen chronisch schlechten Gesundheitszustand. Von 1815 an kam noch die Sorge um seinen Neffen hinzu, für dessen Erziehung sich Beethoven nach dem Tod seines Bruders verantwortlich fühlte. Trotzdem entstand im letzten Lebensjahrzehnt ein vergeistigtes Spätwerk, das zu den absoluten Höhepunkten der Musikgeschichte zählt. Beethoven starb am 26. März 1827.
Stand: Juni 2019

©_Beethoven-Haus, Bonn / Wikimedia Commons
Aktuelle Veranstaltungen
Matinee: Listener’s Academy
Alexander Melnikov III, B’Rock Orchestra
Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1
Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz, Leitung
Britten / Dennehy / Beethoven
Vergangene Veranstaltungen
Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons, Leitung
Schostakowitsch | Gubaidulina | Beethoven
Orchestre Révolutionnaire et Romantique, Monteverdi Choir
John Eliot Gardiner, Leitung
Ludwig van Beethoven: „Missa solemnis“
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Robin Ticciati, Leitung
Bartók | Beethoven
Afternoon Concert
Igor Levit spielt Beethoven (7 von 8)
Die 32 Klaviersonaten in 8 Konzerten
Matinee
Igor Levit spielt Beethoven (6 von 8)
Die 32 Klaviersonaten in 8 Konzerten
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin II
Vladimir Jurowski, Leitung
Strauss | Saunders | Beethoven
Konzerthausorchester Berlin
Christoph Eschenbach, Leitung
Haydn | Jost (UA) | Beethoven
Matinee
Igor Levit spielt Beethoven (2 von 8)
Die 32 Klaviersonaten in 8 Konzerten
Berliner Orchester
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles, Leitung
Werke von Ludwig van Beethoven und Hector Berlioz
Georg Nigl & Olga Pashchenko
Werke von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Rihm
Pierre-Laurent Aimard II
Pierre-Laurent Aimard
Werke von Ludwig van Beethoven und Helmut Lachenmann
Isang Yun / Berliner Orchester
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Yun / Schönberg / Nono / Beethoven
Ligeti und Langgaard / Gastorchester / Geigensolist*innen / Schlagwerk
Junge Deutsche Philharmonie
Varèse / Ligeti / Beethoven
Streichquartette / Arnold Schönberg
Novus String Quartet
Schönberg / Beethoven
Streichquartette / Carl Nielsen
The Danish String Quartet
Nielsen / Beethoven
Streichquartette / Carl Nielsen
The Danish String Quartet
Nielsen / Beethoven
Streichquartette / Arnold Schönberg
Emerson String Quartet
Beethoven / Webern / Berg / Schönberg
Gastorchester / Arnold Schönberg
San Francisco Symphony
Schönberg / Adams / Beethoven
Klavierrecital II
Benefizkonzert András Schiff
Werke von Ludwig van Beethoven, Béla Bartók, Leoš Janáček und Franz Schubert
Berliner Orchester
Staatskapelle Berlin / Gustavo Dudamel
Werke von Charles Ives, Béla Bartók und Ludwig van Beethoven
Gastorchester
Sächsische Staatskapelle Dresden / Fabio Luisi
Werke von Edgard Varèse, Ludwig van Beethoven und Richard Strauss
Gastorchester
Koninklijk Concertgebouworkest – Mariss Jansons
Werke von Ludwig van Beethoven, Hans Werner Henze und Gustav Mahler
Streichquartette
Keller Quartett
Werke von György Kurtág, Béla Bartók und Ludwig van Beethoven
Berliner Orchester
Staatskapelle Berlin – Daniel Barenboim
Werke von Jean Sibelius, Ludwig van Beethoven und Arnold Schönberg
Gastorchester
Chamber Orchestra of Europe – Thomas Adès
Werke von Ludwig van Beethoven, Igor Strawinsky und Thomas Adès
Gastorchester