St. Louis Symphony
Das St. Louis Symphony wurde im Jahr 1880 gegründet und ist damit das zweitälteste Symphonieorchester der Vereinigten Staaten. Seit 1968 residiert es in der denkmalgeschützten Powell Hall, einem der schönsten Konzertsäle des Landes. In der Reihe der Chefdirigenten des St. Louis Symphony ragt Leonard Slatkin heraus, der dieses Amt von 1979 bis 1996 innehatte und danach zu seinem Ehrendirigenten ernannt wurde. Unter Slatkins Leitung konnte das Orchester seine Spielkultur wesentlich verfeinern und internationale Reputation erlangen, zu der eine Reihe von Konzerttourneen wesentlich beitrugen. Seit David Robertson im Jahr 2005 das Orchester als Chefdirigent übernahm, hat sich das St. Louis Symphony als eine feste Größe im internationalen Musikleben etabliert. Es konzertiert mit herausragenden Solisten und unter der Leitung führender Gastdirigenten. Regelmäßige Konzertreisen gehören zum Leben des Orchesters ebenso wie eine jährlich abgehaltene Konzertreihe in der prestigeträchtigen New Yorker Carnegie Hall. In Europa hat sich das St. Louis Symphony in jüngerer Zeit indessen rar gemacht. In diesem Jahr unternimmt es zum ersten Mal seit 1998 wieder eine Europatournee, die das St. Louis Symphony nach Paris, London, Luzern und zum ersten Mal auch zum Musikfest Berlin führt.
Das St. Louis Symphony hat zahlreiche Tonträger eingespielt und dafür eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten. Allein für den Grammy, den international renommierten Preis der amerikanischen Tonträgerindustrie, erhielt das St. Louis Symphony 56 Nominierungen und sechs Auszeichnungen. Zuletzt wurde im Jahr 2010 der unter der Leitung von Chefdirigent David Robertson entstandenen Aufnahme von John Adams’ Doctor Atomic Symphony ein Grammy zuerkannt. Neben herkömmlichen Tonträgern bietet das St. Louis Symphony eine wachsende Zahl von Konzertmitschnitten auch als Download über verschiedene Anbieter an, zu denen Aufnahmen von John Adams’ Harmonielehre, Karol Szymanowskis 1. Violinkonzert op. 35 mit dem Solisten Christian Tetzlaff und Alexander Skrjabins Le Poème de l’Extase zählen.
Neben seiner Konzerttätigkeit engagiert sich das Orchester mit großem Einsatz im Kulturleben seiner Heimatstadt und für verschiedene Education-Projekte. So führen Orchestermitglieder in den Kirchen von mehr als 30 afroamerikanischen Gemeinden Musik im Gottesdienst auf. Mit besonderen Programmen in Schulen und in der Powell Hall erreicht das Orchester jährlich an die 40.000 Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Von besonderer Anziehungskraft für junge Musiker der Region ist das seit 1970 bestehende St. Louis Symphony Youth Orchestra, das in jedem Jahr drei Programme einstudiert und dabei mit den Dirigenten des „großen“ Orchesters zusammenarbeitet. Für viele angehende Musiker hat sich dieses Jugendorchester als wichtiges Sprungbrett erwiesen und manche aktuelle Mitglieder der St. Louis Symphony stammen aus seinen Reihen. Zu den Musikvereinigungen, die sich im Umfeld und auf Initiative des Orchesters gebildet haben, zählen auch zwei Chöre, ein Gospelchor und der St. Louis Symphony Chorus, der als einer der besten Chöre seiner Art in den USA gilt.