Philip Glass

Der Komponist Philip Glass stammt aus Baltimore, Maryland. Er studierte an der University of Chicago und an der Juilliard School. Anfang der 1960er Jahre verbrachte Glass zwei Jahre in Paris, wo er seine Studien intensiv bei der Kompositionslehrerin Nadia Boulanger weiterführte und nebenher Geld für seinen Lebensunterhalt verdiente, indem er die Musik des Inders Ravi Shankar in die westliche Notenschrift transkribierte. Bis 1974 hatte Glass zahlreiche innovative Projekte realisiert und eine große Anzahl neuer Werke für seine eigene Musikgruppe The Philip Glass Ensemble und für die Mabou Mines Theater Company in New York geschrieben. Diese Schaffensperiode gipfelte in „Music in Twelve“ Parts und in der 1975 entstandenen bahnbrechenden Oper „Einstein on the Beach“, bei der er mit Robert Wilson zusammenarbeitete. Nach „Einstein on the Beach“ weitete Glass sein Schaffen aus und schuf weitere Werke für Musiktheater, Orchesterwerke sowie Ballett-, Schauspiel-, Film- und Kammermusik. Einige seiner Filmmusiken wurden für den Oscar nominiert („Kundun“, „The Hours“, „Tagebuch eines Skandals“), die Musik für „The Truman Show“ von Glass und Burkhard von Dallwitz gewann einen Golden Globe. Unter Glass’ jüngeren Werken sind seine siebte und achte Symphonie zu erwähnen, die 2005 uraufgeführt wurden. Im gleichen Jahr gelangte die Oper „Waiting for the Barbarians“ nach dem gleichnamigen Roman des südafrikanischen Autors John M. Coetzee am Theater Erfurt zur Uraufführung. 2007 wurde „The Book of Longing“, ein Liederzyklus auf Gedichte und Bilder von Leonard Cohen, auf dem Luminato Festival in Toronto vorgestellt, zudem fand die Uraufführung von „Appomattox“, Glass’ Oper über das Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs, an der San Francisco Opera statt. Die Oper „Kepler“ wurde im September 2009 am Landestheater Linz uraufgeführt, die Oper „The Perfect American“ über die letzten Lebensmonate von Walt Disney im Januar 2013 am Teatro Real in Madrid, mit weiteren Aufführungen an der English National Opera in London im Juni 2013. Seine neunte Symphonie vollendete Philip Glass 2011, sie wurde Neujahr 2012 vom Bruckner Orchester in Linz uraufgeführt, seine zehnte Symphonie hatte ihre Premiere im August des gleichen Jahres in Aix-en-Provence. Die jüngste Oper von Glass, „Spuren der Verirrten“ (The Lost) nach Peter Handke, hatte ihre Premiere im April 2013 im neu eröffneten Landestheater Linz. Neben seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen der letzten Jahre hat der Komponist 2011 das Days And Nights Festival ins Leben gerufen, ein multi-disziplinäres Kunstfestival in Carmel in der kalifornischen Küstenregion Big Sur.

Stand: Januar 2014

Philip Glass

© Anonymous

Vergangene Veranstaltungen