Mette Ingvartsen
Die Dänin Mette Ingvartsen studierte zunächst an der Amsterdamer Hogeschool voor de Kunsten, bevor sie nach Brüssel an Anne Teresa De Keersmaekers renommierte Intellekt- und Technik-Schmiede P.A.R.T.S. ging. Seit Sommer 2002 kreierte sie dort eigene Stücke, die ihr erste Aufmerksamkeit brachten: das leichtathletische „Solo negatives“, „Manual Focus“, ein verdrehtes Vexierbild aus nackten, jungen Frauenrücken unter schamlos starrenden Altmännerfratzen, und das Bühnenposen-Exercise „50/50“.
Nach ihrem Abschluss 2004 folgten „To come“, eine sauber analysierte Stellungsorgie ohne Orgie zur Entzauberung vorgefertigter Erotikschablonen, mit dem Ziel, die eigene Fantasie wieder an ihren Ursprungsort zu verlegen: nach innen. „the making of the making of“, „Why We Love Action“ und „Where’s My Privacy“ setzten das Sparring mit Bildinterferenzen aus Leitmedien unserer Zeit fort. Derzeit dokumentieren ihre menschenfremden bzw. umgebungssensitiven Raum- und Objektinszenierungen „evaporated landscapes“ und „Giant City“ ihre Gleichgültigkeit gegenüber ihrem keimenden (und irrigen) Image als konzeptuell geschulte Choreografin, die wieder „tanzen“ lässt, und ihre Neugier auf mögliche Erweiterungen unseres Verständnisses für gestaltete und kommunizierende Bewegung.
Stand: Mai 2014