Ausstellungstexte

Zanele Muholi

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Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Zanele Muholi dokumentiert das Leben und die Geschichten Schwarzer LSBTQIA+ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans*, Queer, Inter*, Agender, Asexuell)-Communitys in Südafrika und darüber hinaus. Diese Ausstellung zeigt Muholis Arbeiten als visuelle*r Aktivist*in von den frühen 2000er Jahren bis heute. Die Fotografien setzen sich mit der politischen Bedeutung von Sexualität, rassistischer Gewalt, Selbstermächtigung und gemeinschaftlichen Widerstandshandlungen auseinander.

In den 1990er Jahren durchlief Südafrika einen tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel, wobei die Demokratie als System erst nach der Abschaffung der Apartheid im Jahr 1994 eingeführt wurde. Apartheid war ein politisches und soziales System der „Rassentrennung“, das durch die Herrschaft der weißen Minderheit durchgesetzt, und in dem jede als nicht-weiß klassifizierte Person vom Regime aktiv unterdrückt wurde. Zwar ist die Verfassung der Republik Südafrika von 1996 weltweit die erste, welche die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verbot. Muholi will jedoch aufzeigen, dass es immer noch viele Vorurteile gibt und die LSBTQIA+-Community nach wie vor Ziel von Hasskriminalität und Gewalt ist.

Muholi erstellt auch Selbstporträts, die sich mit race, Geschichte und Repräsentation beschäftigen. Dabei nutzt Muholi als Werkzeug die Kamera, welche eingesetzt wird, um Unrecht anzuerkennen und zu heilen. Muholis Arbeit trägt zu einem wachsenden visuellen Archiv bei, welches das Selbstverständnis von Schwarzen queeren Menschen und trans* Menschen feiert. Diese riskieren ihr Leben, um es authentisch führen zu können. Muholis Werke sind ein Zeugnis dafür. Muholi interessiert sich für gemeinschaftliches Geschichtenerzählen und sieht Menschen dieser fortlaufenden Serie als „Mitwirkende“. Sie schaffen so einen Raum für kollektives Handeln als Widerstand. Dabei stellt Muholi Ideale von Schönheit und Sein in Frage, und würdigt Schwarzsein als Quelle der Kraft im Leben von gernder nonkonformen Menschen.

Muholis bevorzugte Pronomen in der englischen Sprache sind they/them/theirs. Da es keine deutsche Übersetzung dieser Pronomen gibt, wird fortlaufend Muholis Name vrwendet.

Being

In diesem Raum sind Werke aus Muholis Serie Being (2006 bis heute) ausgestellt. Die Porträts zeigen Augenblicke der Intimität zwischen queeren Paaren sowie ihren Alltag und ihre Gewohnheiten. Sie bringen nicht nur zum Ausdruck, wie wichtig sexuelle Freiheit ist, sondern zeigen auch Arten der Zuwendung und des Respekts in Beziehungen.

Die Paare werden jeweils in ihren privaten Räumen gezeigt, in denen sie gemeinsam leben. Muholi weist damit auch auf weiter gefasste Vorstellungen von Verwandtschaft und Wahlfamilie hin und erzählt, wie „Liebespartner*innen und Freund*innen sich bereit erklärten, an dem Projekt teilzunehmen, ihre Liebe füreinander zu offenbaren und auszudrücken“. Being macht deutlich, dass es zur Heilung von Unterdrückung notwendig ist, Ausdrucksformen für Liebe und Fürsorge in der Community zu zeigen. Nur so können wir die patriarchale Vorstellung überwinden, die Heterosexualität als Norm oder als Standard sexueller Orientierung festschreibt.

Muholi sagt dazu: „Seit der Versklavung und dem Kolonialismus werden Bilder von uns afrikanischen Frauen dafür benutzt, Heterosexualität und das weiße Patriarchat zu zementieren. Diese Machtsysteme strukturieren unseren Alltag dermaßen, dass es schwierig ist, eine realistische Vorstellung von uns selbst zu bekommen, wie wir in unseren jeweiligen Communitys eigentlich sind. Darüber hinaus stützen sich die Bilder, die wir sehen, auf binäre Gegensätze, die uns lange vorgeschrieben wurden (heterosexuell/homosexuell, männlich/weiblich, afrikanisch/nicht-afrikanisch). Von Geburt an sollen wir verinnerlichen, dass diese existieren. Dabei vergessen wir manchmal, dass die Sinnlichkeit, wenn Körper miteinander verbunden sind und in Verbindung treten, ein begrenztes Verständnis von Gender und Sexualität sprengt.“

Zanele Muholi, Installationsansicht „Being“, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht „Being“, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Only Half the Picture

In diesem Raum sind Arbeiten aus Muholis erster Serie Only Half the Picture (2002–2006) zu sehen. Muholi porträtierte Überlebende von Hassverbrechen in Townships ganz Südafrikas. Neben den Fotografien werden Dokumentationen von Gerichtsprozessen und Kampagnen gegen Hasskriminalität ausgestellt.

Während der Apartheid wurden Townships als Wohngebiete für all jene vorgesehen, die aus den Gebieten vertrieben worden sind, die „nur für Weiße“ bestimmt waren. Muholi nutzt die Bildgestaltung als Mittel, um diesen kollektiven Schmerz ins Bewusstsein zu holen.

Die mitwirkenden Menschen, die Muholi fotografiert, werden mit Mitgefühl, Würde und Mut angesichts anhaltender Diskriminierung wie Rassifizierung und genderspezifischer Gewalt gezeigt. Die Bilder der Serie zeugen von Schmerz, Liebe und Widerständigkeit in der Schwarzen südafrikanischen LSBTQIA+-Community und erweitern damit die Erzählung, die über Opfersein und Fallzahlen hinausgeht.

Zanele Muholi, Installationsansicht „Only Half the Picture“, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht „Only Half the Picture“, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Somnyama Ngonyama

Somnyama Ngonyama (2012 bis heute) ist eine Serie, in der Muholi die Kamera auf sich selbst richtet, um sich mit der politischen Bedeutung von race, Selbstdarstellung und dem Blick von außen auseinanderzusetzen. Die Porträts werden an verschiedenen Orten auf der Welt fotografiert und in unterschiedlichen Größen gedruckt. In der Serie werden Alltagsgegenstände und Materialien aus Muholis Umfeld verwendet. So ist sie Ausdruck von Muholis Lebensweg als Schwarze queere Person und greift auch politische Ereignisse und persönliche Erinnerungen auf, wie etwa Erfahrungen von Racial Profiling.

Muholi gestaltet das eigene Erscheinungsbild selbst, wobei einige Materialien verwendet werden, die Geschichte(n) auf unterschiedliche Weise heraufbeschwören. Muholi stellt systemische Gewalt und schädigende Darstellungen Schwarzer Menschen in Frage und macht damit vielfältige Transformationen möglich. Einige Arbeiten sind nach Muholis Mutter Bester benannt, die über 42 Jahre lang für eine weiße Familie arbeitete. Muholi hinterfragt Darstellungen von Sorgearbeit, um Unabhängigkeit und Heilung zu erreichen. Diese Geschichte(n) holt Muholi hervor, um aufzuklären und das Verarbeiten dieser Traumata leichter zu machen, sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene.

Die Bilder dieser Serie haben häufig Titel auf isiZulu, Muholis erster Sprache. Das gehört zu Muholis Aktivismus und beinhaltet, die eigene Muttersprache und Identität anzunehmen und stolz auf diese zu sein. Während des Kolonialismus und der Apartheid bekamen Schwarze Menschen oft englische Namen von ihren Arbeitgeber*innen oder Lehrer*innen, weil sich diese weigerten, sich ihre richtigen Namen zu merken. Muholi fordert das westliche Publikum dazu auf, die Namen aktiv zu lernen.

Muholi geht der Frage nach, wie der Blick in den eigenen Fotografien konstruiert ist. Auf einigen Bildern schaut Muholi weg. In anderen starrt Muholi direkt in die Kamera und wirft die Frage auf, was es für „eine Schwarze Person bedeutet, zurückzuschauen“. Wenn die Bilder zusammen ausgestellt werden, sind die Betrachtenden von einem Netz von Blicken umgeben. Muholi hat in den Bildern den Kontrast verstärkt, was dazu führt, dass die Hautfarbe dunkler erscheint. „Ich nehme mir mein Schwarzsein zurück, das aus meiner Sicht ständig von den privilegierten Anderen inszeniert wird“.

Zanele Muholi, Installationsansicht „Somnyama Ngonyama“, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht „Somnyama Ngonyama“, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Queering Public Space

Das Fotografieren von Schwarzen LSBTQIA+-Personen im öffentlichen Raum ist ein wichtiger Teil von Muholis visuellem Aktivismus. Muholi erklärt: „Wir ‚queeren‘ den Raum, um uns Zugang zu verschaffen. Unser Transitioning leben wir in diesem Raum, um sicherzustellen, dass auch Schwarze trans* Körper Zugang haben. Das sind wir uns selbst schuldig.“

Einige der Orte spielen in der Geschichte Südafrikas eine bedeutende Rolle. Dazu gehören historische Stadträume, Arbeiter*innenviertel und Strände wie der Durban Beach in der Nähe von Muholis Geburtsort Umlazi. Die Strände waren während der Apartheid getrennt und sind heute ein Symbol dafür, wie sich die „Rassentrennung“ auf jeden Teil des Lebens auswirkte, einschließlich der Auslöschung queerer Sexualitäten. Einige Aufnahmen wurden auf dem Constitutional Hill gemacht, dem Sitz des südafrikanischen Verfassungsgerichts. Ein Ort, der für den demokratischen Fortschritt des Landes zentral ist.

Muholi nutzt die Fotografie, um Räume der Zugehörigkeit zu schaffen, und fotografiert die Mitwirkenden oft in leuchtenden Farben, um das Werk stärker in die Realität zu holen sowie in der Gegenwart zu verankern. In einem solchen Raum entstand auch das Forum for the Empowerment of Women (FEW), eine gemeinnützige Organisation für Schwarze lesbische, bisexuelle und trans* Menschen, die Muholi 2002 mitbegründete. Durch Community-Arbeit und den Aufbau von Beziehungen zu den Mitwirkenden ermutigt Muholi die Menschen dazu, widerständig zu sein und sich von ihren Ängsten freizumachen, wenn sie sich in Schale werfen und posieren.

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Brave Beauties

Brave Beauties (2014 bis heute) ist eine Porträtserie von trans* Frauen, gender nonkonformen und nicht-binären Menschen, welche die Schönheit in ihrer ganzen Fülle feiert und auch Teilnehmer*innen von Schönheitswettbewerben und Drag Queens abbildet. Queere Schönheitswettbewerbe bieten einen Raum des Widerstands innerhalb der Schwarzen südafrikanischen LSBTQIA+-Community, indem sie Schönheit außerhalb heteronormativer Standards und der Kultur weißer Vorherrschaft zum Ausdruck bringen.

Muholi sagt dazu, dass die Mitwirkenden „an Schönheitswettbewerben teilnehmen, um eine Veränderung der Denkweisen in den Communitys, in denen sie leben, zu bewirken – den Communitys, in denen sie am ehesten belästigt werden oder Schlimmeres erleiden“. Die Serie ist auch von Titelseiten von Modemagazinen inspiriert und zeigt Wege auf, wie queere Ikonen geehrt werden können. Muholi stellt in Frage, ob „in einem demokratischen Land wie Südafrika das Foto einer trans* Frau auf dem Cover einer Zeitschrift erscheinen könnte“. Diese Bilder sollen queer- und transfeindlichen Stereotypen und Stigmata von Body Shaming etwas entgegensetzen.

Wie alle von Muholis Fotos entstehen auch die Porträts in einem gemeinschaftlichen Arbeitsprozess. Muholi und die Mitwirkenden legen gemeinsam den Ort, die Kleidung und die Pose für das jeweilige Porträt fest. Dabei ist ihnen besonders wichtig, Bilder zu produzieren, die sowohl für die Mitwirkenden als auch für die Betrachter*innen stärkend sind.

Zanele Muholi, Installationsansicht „Brave Beauties“, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht „Brave Beauties“, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Context & Collectivity

Kollektive Visionen stehen im Mittelpunkt von Muholis Arbeit. Die Fotografien rufen dazu auf, füreinander zu sorgen und schaffen einen Zufluchtsort, an dem Menschen sich verbinden und gemeinsam heilen können. Muholi hat ein großes Netzwerk von Kooperationspartner*innen, von denen viele dem 2006 von Muholi gegründeten Kollektiv Inkanyiso angehören. Inkanyiso bedeutet „Licht“ auf isiZulu, Muholis Muttersprache und eine der elf offiziellen Sprachen Südafrikas. Das Motto des Kollektivs ist „Queer Activism = Queer Media“.

Da es an visuellen Geschichtserzählungen sowie Schulungen von und für die afrikanische LSBTQIA+-Community und insbesondere Kunstschaffende fehlt, hat es sich Inkanyiso zur Aufgabe gemacht, darauf zu reagieren. Sie erforschen, was es bedeutet, einerseits in den Geschichtsbüchern unsichtbar und andererseits in den Mainstream-Medien extrem sichtbar zu sein.

Selbstorganisation, Mentoring und Kompetenzaustausch sind in Muholis Lebenswerk zentral. In diesem Raum werden Bilder gezeigt, die in Zusammenarbeit entstanden sind und öffentliche Veranstaltungen festhalten, welche für gesellschaftliche Stärkung und Wiedergutmachung stehen. Ob nun Pride-Demos und Proteste oder private Momente wie Hochzeiten und Beerdigungen dokumentiert werden, diese Bilder formen ein stetig wachsendes visuelles Archiv. Sie bieten eine andere Möglichkeit, die Schwarze LSBTQIA+-Community kennenzulernen und zu bewahren. Sie werden zu einem Ort, „an dem wir unsere eigenen Erzählungen schaffen, die über unsere Existenz hinaus weiterleben“.

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Faces and Phases – Video

Schon seit den Anfängen als Aktivist*in war es Muholi ein Anliegen, Berichte und eigene Erfahrungen Schwarzer LSBTQIA+-Menschen zu sammeln und aufzuzeichnen. Eines der langfristigen Ziele ist daher, den Mitwirkenden eine Plattform zu bieten, um die eigene Geschichte selbst zu erzählen. Muholi sagt dazu: „Jede einzelne Person auf den Fotos hat eine Geschichte zu erzählen, aber viele von uns kommen aus einem Umfeld, in dem die meisten Schwarzen Menschen die Möglichkeit dazu nicht hatten. Wenn überhaupt, dann wurden ihre Stimmen von anderen wiedergegeben. Niemand kann unsere Geschichte(n) besser erzählen als wir selbst.“

In diesem Raum erzählen acht Mitwirkende von ihrem Leben und ihren Erfahrungen als Teil der LSBTQIA+-Community in Südafrika. Einige von ihnen sind bei dem Projekt Faces and Phases dabei. Muholis Mitarbeiter*innen, von denen einige bei Inkanyiso aktiv sind, führten und produzierten die Interviews.

In einigen Erfahrungsberichten werden nicht die von Muholi bevorzugten Pronomen (im Englischen they/them/theirs) verwendet.

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Faces and Phases

Muholi begann 2006 mit der bis heute fortgesetzten Serie Faces and Phases. Das Projekt umfasst derzeit mehr als 500 Werke. Die Serie ist ein kollektives Porträt, welches das Leben von Schwarzen Lesben, trans* und gender nonkonformen Personen feiert, erinnert und archiviert. Die Mitwirkenden werden bei natürlichem Licht und in Situationen porträtiert, die sie gemeinsam mit Muholi ausgewählt haben, oft in ihrer eigenen Umgebung. Ihre Aussagen machen deutlich, wie wichtig es ist, mit der eigenen Community zusammenzuwirken. Muholi sagt dazu: „Zukünftige Generationen werden mitbekommen, dass wir hier waren“.

Die Geschichte der Porträtfotografie ist von kolonialer und rassistischer Gewalt geprägt. Während der Apartheid wurden Ausweispapiere mit „Fahndungsfotos“ dazu eingesetzt, Schwarze Körper polizeilich zu überwachen. Muholi setzt die Porträtfotografie dazu ein, um sich Freiheit, Würde und Zusammengehörigkeit zurückzuholen. Faces and Phases basiert auf langjährigen und anhaltenden Kooperationen und Freund*innenschaften. Muholi fotografiert oft dieselbe Person mehrmals über einen längeren Zeitraum.

„Faces“ bezieht sich auf die Person, die fotografiert wird. „Phases“ bezeichnet den Wandel von einer Art des Ausdrucks von Sexualität und Genderidentität hin zu einer anderen. Die Phasen markieren auch die Veränderungen im Leben der Mitwirkenden. Die Lücken im Raster weisen auf Personen hin, die nicht mehr am Projekt beteiligt sind, oder deren Porträt noch nicht aufgenommen wurde. Eine Wand ist den Mitwirkenden gewidmet, die verstorben sind. Faces and Phases stellt ein lebendiges Archiv dar: Der Beweis (isibonelo), der Muholis Überzeugung verbildlicht, dass „wir unser gegendertes, rassifiziertes und klassifiziertes Selbst auf reichhaltige und vielfältige Weisen ausdrücken“.

Zanele Muholi, Installationsansicht „Faces and Phases“, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht „Faces and Phases“, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst

Tracing Contexts

Heute feiern Muholis Werke Schwarze LSBTQIA+-Identitäten in einem neuen demokratischen Zeitalter nach dem Ende der Apartheid. Gleichzeitig thematisieren sie die weiterhin bestehenden Risiken, denen die Community ausgesetzt ist. Muholi hat dazu gesagt, dass dies genau der Weg sei, um für sich „die vollständige Staatsbürger*innenschaft einzufordern“. Diese Zeitleiste beschäftigt sich mit der Verortung Muholis innerhalb der aktivistischen südafrikanischen Geschichtsschreibung, sowohl in Bezug auf die Apartheid als auch auf die Entstehung des queeren Aktivismus. Die Zeitleiste betont bestimmte Kontexte, aus denen Muholis Arbeit hervorgeht und in denen diese tief verwurzelt ist.

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Zanele Muholi, Installationsansicht, Gropius Bau

Foto: Eike Walkenhorst