Ausstellungen 2023

Daniel Boyd: RAINBOW SERPENT (VERSION)

24. März bis 9. Juli 2023

RAINBOW SERPENT (VERSION) ist die erste umfassende Einzelausstellung des Künstlers in Europa. Daniel Boyd ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Künstler, dessen Werke sich mit der Indigenen Vergangenheit und Gegenwart Australiens sowie mit dem Vermächtnis des Kolonialismus und dessen Auswirkungen auseinandersetzen.

Die Ausstellung versammelt Werke, die die künstlerische Praxis Daniel Boyds in zweifacher Weise beschreiben. Neben den zahlreichen Themen, mit denen sich der Künstler in seiner Bildgestaltung beschäftigt, liegt der Fokus auch auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem Kontext und der Architektur des Gropius Bau als Ort der Präsentation seiner Werke.

Ausgehend von einem spezifischen Hintergrund und seinem eigenen kulturellen Erbe als Kudjala, Ghungalu, Wangerriburra, Wakka Wakka, Gubbi Gubbi, Kuku Yalanji, Bundjalung und Yuggera mit ni-Vanuatu-Wurzeln, konzipiert Boyd seine Bilder auf eine offene Art und Weise, die auch Beziehungen zu verschiedenen anderen Kontexten und Perspektiven ermöglicht.

Die nichtlineare Anordnung der Ausstellung RAINBOW SERPENT (VERSION), die über mehrere Eingänge betreten werden kann, unterstreicht Boyds Interesse daran, wie sich Erzählungen kontinuierlich durch Zeit und Raum bewegen. Indem sie persönliche Familiengeschichten, historische Ereignisse, Architektur, Literatur, Musik, Film und eine Vielzahl von visuellen Quellen aus Büchern heranzieht, widersetzt sich Boyds Malerei jeder Form von Kategorisierung, wie sie die koloniale Gewalt mit ihrer kulturellen Homogenisierung kennzeichnet.

Kuratiert von Stephanie Rosenthal und Carolin Köchling in Zusammenarbeit mit dem Institute of Modern Art, Brisbane

Daniel Boyd, Untitled (SOAGS), 2020

Courtesy Daniel Boyd

Jennifer Tee, Tampan Sessile Beings, Sacred Shrine, 2022

Courtesy: die Künstler*in und Galerie Fons Welters, Amsterdam

Indigo Waves and Other Stories. Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora

7. April bis 13. August 2023

Die Gruppenausstellung Indigo Waves and Other Stories. Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora nimmt die Geschichte und Narrative des Indischen Ozeans in den Fokus. Durch das Zusammenbringen verschiedener Künstler*innen, Musiker*innen, Schriftsteller*innen und Denker*innen werden historische, kulturelle und sprachliche Verbindungen zwischen den Kontinenten Afrika und Asien entfaltet, beleuchtet und untersucht. Die Ausstellung nähert sich in mehreren Kapiteln dem Indischen Ozean als gemeinsamen Horizont an, von dem aus die afrasischen (d.h. sowohl zu Afrika als auch zu Asien gehörenden) Geschichten von erzwungenen und ungezwungenen Bewegungen durch die Ströme des Handels- und Kolonialimperialismus gelesen werden können.

Mit Kelani Abass, Malala Andrialavidrazana, Shiraz Bayjoo, Rossella Biscotti, Nikhil Chopra, Köken Ergun, Adama Delphine Fawundu, Clara Jo, Jasmine Nilani Joseph, Lavanya Mani, Oscar Murillo, Dominic Sansoni, Jennifer Tee, Sim Chi Yin und anderen

Kuratiert von Natasha Ginwala und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung

In Zusammenarbeit mit SAVVY Contemporary, Berlin; Zeitz MOCAA, Kapstadt; VASL Artists’ Association, Karachi und BLAK C.O.R.E. (Care of Radical Energy), the University of Melbourne, Australien.

General Idea

22. September 2023 bis 14. Januar 2024 *in Planung

Das kanadische Künstlerkollektiv General Idea (1969–1994) forderte die Kunstwelt als auch die Welt im Allgemeinen heraus und hat bis heute großen Einfluss auf nachfolgende Generationen von Künstler*innen. Die Gruppe, bestehend aus Felix Partz (1945–1994), Jorge Zontal (1944–1994) und AA Bronson (geb. 1946), wurde 1969 gegründet und setzte sich in ihrem 25-jährigen Bestehen richtungsweisend mit verschiedenen Medien wie Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Performance, Video, Mail Art und Publikationen auseinander. Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit AA Bronson organisiert wird, ist die bisher umfassendste Retrospektive des Trios.

Kuratiert von Beatrix Ruf und Zippora Elders

Organisiert in Zusammenarbeit mit der National Gallery Canada

Das Wort „AIDS“ steht in roten Großbuchstaben auf blau-grünem Hintergrund geschrieben.

General Idea, AIDS, 1987

Courtesy: Blondeau & Cie. © General Idea. Foto: Blondeau & Cie

Mahya Ketabchi, für die Konferenz „The Color Curtain and the Promise of Bandung“ kreiert, Oktober 2021, ausgehend von „Flags at Bandung Airport“

Bandung Spirit

6. Oktober 2023 bis 14. Januar 2024

Die forschungsbasierte Ausstellung Bandung Spirit bezieht sich auf eine der prägendsten historischen Zusammenkünfte, die erste asiatisch-afrikanische Konferenz, die 1955 in der indonesischen Stadt Bandung stattfand. Bei diesem einflussreichen Treffen kamen Delegierte aus insgesamt 29 unabhängigen afrikanischen und asiatischen Staaten zusammen, um ihren Willen zum Widerstand gegen Kolonialismus und zur Blockfreiheit zum Ausdruck zu bringen. In Bandung Spirit untersucht ein internationales Team an Kurator*innen die Bandung-Konferenz als fortwährende Inspiration für Selbstbestimmung und den Kampf gegen imperialistische Kräfte aus historischer und zeitgenössischer Sicht.

Kuratiert von Philippe Pirotte, Vera Mey und Zippora Elders

Pallavi Paul: How Love Moves (*Arbeitstitel)

2023

Wie stellt die post-pandemische Welt Liebende und ihren Atem auf die Probe? Die Ausstellung von Pallavi Paul wird sich durch das mystische, medizinische, politische, ökologische und erotische Leben des Atems bewegen. Durch intuitive Korrespondenzen mit dem Kino, formuliert How Love Moves den Anspruch der Liebe auf die Welt und ihre Ansprache an uns neu. Die Gewalt des Auslöschens und die Heiterkeit des Ankommens wird in einer Reihe von Landschaften, Protagonist*innen und Rhythmen nachgezeichnet und Verbindungen zwischen Liebe, Atem und allem, was dazwischenliegt, werden aufgedeckt und wiederbelebt. Pallavi Pauls erste große Einzelausstellung in Europa folgt auf ihre Zeit als In House: Artist in Residence 2023 im Gropius Bau und findet in den Zwischenräumen einer Welt statt, die sich im Umbruch befindet.

Kuratiert von Natasha Ginwala

Pallavi Paul, Out of Date, 2018-2021

Courtesy: die Künstlerin