Liza Lim

Liza Lim © Liza Lim

Liza Lim

Liza Lim (*1966) ist eine Komponistin, Pädagogin und Forscherin, deren Musik sich auf kollaborative und transkulturelle Praktiken konzentriert. Die Wurzeln der Schönheit (im Geräusch), Zeiteffekte im Anthropozän und die Sensorik ökologischer Zusammenhänge sind ständige Themen ihrer kompositorischen Arbeit.

Ihre Opern The Oresteia (1993), Moon Spirit Feasting (2000), The Navigator (2007) und Tree of Codes (2016) sowie das große Ensemblewerk Extinction Events and Dawn Chorus (2018) erforschen Themen wie Begehren, Erinnerung, rituelle Transformation und das Unheimliche. Ihre Percussion-Ritual/Oper Atlas of the Sky (2018) ist ein Werk, das die emotionale Kraft und Energiedynamik von Menschenmengen untersucht.

Liza Lim erhielt Kompositionsaufträge von einigen der bedeutendsten Orchester und Ensembles der Welt, darunter das Los Angeles Philharmonic, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Symphonieorchester der BBC, des SWR und des WDR, das Ensemble Musikfabrik, ELISION, das Ensemble Intercontemporain, das Ensemble Modern, das Klangforum Wien, das International Contemporary Ensemble, das Arditti String Quartet und das JACK Quartet. Ihre Musik wurde auf dem Spoleto Festival, dem Miller Theatre New York, dem Festival d'Automne à Paris, der Biennale von Venedig, dem Lucerne Festival und auf allen großen australischen Festivals aufgeführt.

Ihr dreiteiliges großes Orchesterwerk Annunciation Triptych, das 2022 unter der Leitung von Cristian Mâcelaru erstmals in einem Konzert des WDR Sinfonieorchester vollständig erklingt, schlägt einen weiten Bogen von der griechischen Dichterin Sappho über die jungfräuliche Gottesmutter Maria bis zu Fatima, der Tochter des Religionsstifters Mohammed. Lim versteht die Geschichten der drei Frauen als Kommentare zu ökologischen, spirituellen und transkulturellen Themen unserer Zeit. Die Beziehungen unterschiedlicher Kulturen sind für Liza Lim, die als Tochter chinesischer Eltern in Australien aufwuchs und zeitweise in Europa lehrte, ein Lebensthema.

Lim ist Professorin für Komposition und Inhaberin des ersten Sculthorpe-Lehrstuhls für australische Musik am Sydney Conservatorium of Music.

Zu den Auszeichnungen für ihre Arbeit gehören der Don Banks Award for Music (2018), der Paul Lowin Prize for Orchestral Composition (2004), der Fromm Foundation Award (2004) und der DAAD Artist-in-residence Berlin (2007-08). Sie wurde mit dem Happy New Ears Preis 2021 der Hans und Gertrud Zender Stiftung ausgezeichnet und ist Fellow des Wissenschaftskolllegs zu Berlin 2021-22.

Ihre Musik ist bei Ricordi und auf CD-Labels wie Kairos, Hat Art, WERGO, HCR und Winter & Winter erschienen.

Stand: August 2022

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