Diversität und Antidiskriminierung in künstlerischen Arbeiten und Projekten

Wir möchten mit unserem Programm eine Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen und Perspektiven bieten und gleichzeitig einen möglichst diskriminierungssensiblen Raum schaffen. Damit wollen wir ein breites Publikum ansprechen, marginalisierte Künstler*innen fördern und aktiv zu einer offenen Gesellschaft beitragen. Hier stellen wir eine Auswahl aus unserem Programm vor.

Führungen im Gropius Bau

Regelmäßig führt der Gropius Bau in deutscher und englischer Sprache sowie in Deutscher Gebärdensprache und in deutscher Einfacher Sprache durch sein Haus und seine Ausstellungen. Auch ausstellungsspezifische Führungen in Sprachen wie Türkisch, Arabisch oder Swahili sind Teil des breiten Vermittlungsprogramms im Gropius Bau, das auch die aktive Zusammenarbeit mit Community-Projekten, Initiativen und Akteur*innen aus der direkten Nachbarschaft umfasst. Es setzt sich die größtmögliche Teilhabe des Publikums zum Ziel – ob vor Ort im Ausstellungshaus oder online.

Durch Mauern gehen

Durch Mauern gehen. Ausstellungsansicht, 2019

Foto: Luca Girardini

Treffen junge Szene

Die Treffen junge Szene beruhen auf der Anerkennung und Wertschätzung der Kreativität junger Künstler*innen. Jede*r kann sich bewerben, gefördert wird das Besondere und Bemerkenswerte. Die Treffen laden ein, voneinander zu lernen, geben Impulse und sind ein Angebot zum Austausch, zur Weiterentwicklung, und zur Selbstreflexion der Teilnehmer*innen und ihrer Kreativität. Sie spiegeln die Themen und Fragen, die die jungen Künstler*innen mitbringen und beschäftigen. Dabei legen die Treffen junge Szene großen Wert darauf, die Auswahl und das Programm der Festivals divers und möglichst ohne Ausschlussmechanismen zu gestalten, um eine gleichberechtigte Teilhabe aller Preisträger*innen zu ermöglichen.

Schriftzug Treffen junge Szene

Treffen junge Szene

© Berliner Festspiele

Ámà: 4 Tage zu Fürsorge, Reparatur und Heilung

Mit „Ámà: 4 Tage zu Fürsorge, Reparatur und Heilung“ veranstaltete der Gropius Bau 2021 ein Programm, das Perspektiven aus dem Disability Rights Movement, von trans und nicht-binären BIPoCs sowie Indigenes Wissen zu Fürsorge zusammengebrachte. Internationale Organisationen, Forscher*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen waren eingeladen, Gedanken, Erfahrungen und Ideen in Performances, Gesprächen, Workshops und weiteren Formaten auszutauschen. Während des Programms stand zudem ein Ruheraum, ausgestattet mit bequemen Sitzgelegenheiten, zur Verfügung, um sich auszuruhen, durchzuatmen und das Erlebte zu reflektieren. Räumliches Zentrum der vier Tage war Emeka Ogbohs Installation „Ámà: The Gathering Place“ im Lichthof des Gropius Bau, der ausgehend von der Idee des Dorfplatzes als ein Ort des Austauschs und des Zusammenkommens diente.

Ámà: 4 Tage zu Fürsorge, Reparatur und Heilung

Ámà: 4 Tage zu Fürsorge, Reparatur und Heilung

Performing Exiles

Das interdisziplinäre Festival „Performing Exiles“ präsentierte im Juni 2023 eine Szene von Künstler*innen, die ihre Herkunftsländer aus unterschiedlichen Gründen temporär oder dauerhaft verlassen haben und das kulturelle Leben in Berlin prägen. Es reflektierte die Beschreibung von Exil jenseits der engen Begrifflichkeiten von Flucht und politischer Verfolgung – die Biografien vieler teilnehmender Künstler*innen sind meist von Anfang an globalisiert. Gleichzeitig verstand es sich als strukturelle Initiative und verband sich mit internationalen Positionen. „Performing Exiles“ wollte ein Forum für in Berlin lebende Künstler*innen sein, Szenen und Perspektiven zusammenbringen und nahm die Verantwortung von (Berliner) Kulturinstitutionen gegenüber exilierten Künstler*innen dieser Stadt in den Blick.

Logo Performing Exiles

Radical Playgrounds: From Competition to Collaboration

Ein Kunstparcours am Gropius Bau

Vor und während der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland beschäftigt sich „Radical Playgrounds“ mit den Unterschieden zwischen dem Spiel als Wettkampf und dem freien Spielen. Bei sportlichen Spielen gibt es feste Regeln und klar definierte Sieger*innen und Verlierer*innen. Häufig geht es dabei sowohl darum, Emotionen zu lenken als auch Konflikt und Konfrontation zu kultivieren. Beim freien Spielen miteinander hingegen können alle jederzeit die Ausgangssituation verändern und die Regeln neu erfinden. Das Projekt der Berliner Festspiele vereint vom 27. April bis 14. Juli 2024 einen vielfältig erklimmbaren Skulpturenpark, ein Labyrinth aus großformatigen Kunstwerken, Performances und eine Ausstellung zur Geschichte der Spielplätze auf der Parkfläche vor dem Gropius Bau.

Ein Muster aus farbigen Linien und Kreisen auf Asphalt

Céline Condorelli, Play for Today, Installationsansicht, École de la Porte d’Eau, 2022. Photograph by Caroline Douau

© FRAC Grand Large

Programm zu Künstlicher Intelligenz im Gropius Bau

Das erste Programm des Gropius Bau zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) konzentriert sich auf die utopischen und poetischen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Ein Teil des Programms besteht aus der Entwicklung einer Accessibility-App, die zum Teil KI-gestützt ist. Die App wird aktuell entwickelt und wird unterschiedliche Tools wie Übersetzungen und Live-Transkription von Veranstaltungen bieten, um den Besuch des Gropius Bau zugänglicher zu machen.

Kader Attia, On Silence, 2021

„YOYI! Care, Repair, Heal“

Die Gruppenausstellung „YOYI! Care, Repair, Heal“ (YOYI! Fürsorge, Reparatur, Heilung) setzte sich 2022/23 mit der Politisierung von Gesundheit, Indigenen Wissenssystemen und Formen von (Wahl-)Verwandtschaft auseinander. Der im Rahmen der Ausstellung eingerichtete Resonanzraum versteht sich als Ort der Begegnung, der das durch Künstler*innen, Nachbar*innen und Besucher*innen generierte Wissen sammelt und in Dialog bringt. Er wurde zu einem permanenten Angebot des Gropius Baus und ist wie der Lichthof während der Öffnungszeiten frei zugänglich.

Das Buch „Status Quote“ liegt auf einer Holzoberfläche

Status Quote. Theater im Umbruch: Regisseurinnen im Gespräch

Die Theatertreffen- Jurorinnen Sabine Leucht, Petra Paterno und Katrin Ullmann haben 2023 den Debatten-Band „Status Quote“ herausgegeben, der alle Regisseurinnen vorstellt, die seit Einführung der Frauenquote zum Theatertreffen eingeladen wurden. Die Theaterexpertinnen äußern sich zu ihren Arbeitsbedingungen, Sexismus, Gender-Pay-Gap und neuen Chancen und ziehen damit Bilanz.