Das Theatertreffen der Jugend

Der 1979 gegründete Bundeswettbewerb Theatertreffen der Jugend versteht sich als Plattform und Ort der Impulse und des Austauschs, an dem junge Theaterschaffende ihre Arbeitsweisen und ihre unterschiedlichen Themen und Positionen verhandeln können und in ihren individuellen, künstlerischen Ausdrucksformen bestärkt werden. Repräsentiert ist das gesamte Spektrum der jungen Theaterproduktion mit Arbeiten aus dem schulischen Kontext, aus Jugendclubs an Stadt- und Staatstheaters sowie Produktionen aus dem Bereich der freien Szene oder unabhängigen Jugendinstitutionen. Im Zentrum des Treffens stehen die eingeladenen Produktionen und die Begegnung und der Austausch der jungen Spieler*innen und ihrer Spielleiter*innen in unterschiedlichsten Formaten.

Bei dem dem Treffen vorausgehenden Wettbewerb werden Produktionen von jungen Theaterschaffenden gesucht, die unabhängig davon, ob sie nach Textvorlage arbeiten oder auf Basis von recherchiertem oder biografischem Material, eigene Themen und Formen finden, um ihre Theaterkunst und Sichtweisen zur Diskussion zu stellen.

Das Theatertreffen der Jugend ist Teil der Treffen junge Szene der Berliner Festspiele und wird als Bundeswettbewerb gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

 

Die Auswahl

Eine zehnköpfige Fachjury – bestehend aus Theaterpraktiker*innen und drei ehemaligen Teilnehmer*innen – nominiert aus den eingehenden Bewerbungen rund zwanzig Inszenierungen. Nach Vorstellungsbesuchen der vorausgewählten Stücke und Gesprächen mit den Ensembles werden die final prämierten Inszenierungen nach Berlin eingeladen. Im Zentrum steht für die Jury die Frage nach spezifisch jungen künstlerischen Perspektiven und nach der angemessenen Erarbeitung und Umsetzung des jeweiligen Stoffs durch das gesamte Ensemble. Nicht perfekte Schauspielkunst, sondern Persönlichkeit und Haltung der jungen Theaterschaffenden sind für die Einladung zum Theatertreffen der Jugend ausschlaggebend.

Die Aufführungen

Jeden Tag spielt eines der ausgewählten Ensembles seine Produktion vor Publikum im Haus der Berliner Festspiele. Für das Einrichten und die Proben erhält jedes Ensemble einen Tag Zeit und sämtliche Unterstützung durch das Technik-Team der Berliner Festspiele. Alle Aufführungen werden aufgezeichnet.

Das Treffen

Mindestens genauso wichtig wie die öffentlichen Aufführungen ist der Austausch der Gruppen untereinander. Dafür bietet sich im Campus des Theatertreffen der Jugend vielfach Gelegenheit in verschiedenen Theaterworkshops, Aufführungsgesprächen und Diskussionen sowie im Rahmen von Patenschaften. In der von Offenheit und Neugier geprägten Stimmung des Treffens bieten sich auch losgelöst vom festen Programm zahlreiche Möglichkeiten, Gespräche über das Schreiben, Spielen und Inszenieren fortzusetzen. Die täglich produzierte Festivalzeitung berichtet über alles, was vor, auf und hinter der Bühne stattfindet. Ehemalige Teilnehmer*innen der anderen Treffen junge Szene der Berliner Festspiele ergänzen das Rahmenprogramm mit Lesungen und Musik. Das Forum des Theatertreffen der Jugend richtet sich mit einem umfangreichen Programm an Spielleiter*innen, Theaterlehrer*innen, Theaterpädagog*innen und Studierende. Es beinhaltet verschiedene Impuls- und Intensiv-Workshops und diskursive Formate wie Aufführungsgespräche und Diskussionen zu bestimmten Themenschwerpunkten. Im Vordergrund des Forums steht der kollegiale Austausch.