Cyrano

Im Mittelpunkt steht – wie auch in dem bekannten Schauspiel „Cyrano von Bergerac“ von Edmond Rostand – der romantische Held gleichen Namens, ein Haudegen, Maulheld und Herzenspoet. An seiner überlangen Nase zerschellt seine Hoffnung, die liebliche Roxanne zu besitzen. Und da sie einen anderen liebt, einen sympathischen Naivling, souffliert Cyrano in „edlem“ Verzicht dem fantasielosen Christian die Liebesworte. Die im Ursprung romantische Verklärung des Helden, bleibt hier jedoch aus. In „Cyrano“ von Jo Roets geht es um Sehnsüchte, um eine scheinbare und wohl auch realistische Minderwertigkeit. Zwei unerfüllte Leben wegen einer Nase. Den bekannten, vielfach dramatisierten und verfilmten Stoff hat der Belgier Jo Roets 1996 mit der Antwerpener Theatergruppe „Blauw Vier“ zu einer Bühnenfassung für Jugendliche umgearbeitet, die bis heute nachgespielt wird.

„Die alte Geschichte um den Wettstreit körperlicher Schönheit und beseelter Redegewandtheit erlebte hier eine interessante Wiedergeburt, die man dem Stoff kaum zugetraut hätte. […] So ist es mit der Inszenierung von Carsten Kochan gelungen, einen eigenen Cyrano zu kreieren, der den Vergleich mit der berühmten Vorlage nicht scheuen muss.“
Märkische Allgemeine Zeitung 16. Oktober 2007