Porträt von Aljoscha Begrich

Aljoscha Begrich © Fabian Schellhorn

Aljoscha Begrich

Co-Leitung Internationales Forum und Dramaturgie

Aljoscha Begrich wuchs im ländlichen Raum der DDR auf, bevor er 1989 nach Berlin (Hauptstadt der DDR) und später Berlin (West) kam. Er studierte in Berlin, Buenos Aires und Mexiko City und beschäftigte sich mit Ethik, Konzeptkunst und Mediengeschichte. Von 2009 bis 2014 war er Dramaturg und Bühnenbildner am Schauspiel Hannover, von 2014 bis 2019 am Berliner Maxim Gorki Theater, dort u. a. verantwortlich für den Berliner Herbstsalon (2015/2017/2019). Zwischen 2020 und 2022 war er Dramaturg und Kurator bei der Ruhrtriennale. Er ist Mitbegründer und Teil der künstlerischen Leitung des Festival OSTEN in Bitterfeld-Wolfen (2022/24).

Aljoscha Begrich hat mit vielen internationalen Künstler*innen wie Mariano Pensotti, Mapa Teatro, Ersan Mondtag, Marta Górnicka und Lola Arias Projekte entwickelt und an unterschiedlichen Orten der Welt realisiert (u. a. in New York, Santiago de Chile und Tehran). Sein Interesse für außergewöhnliche Formen und Probleme des Alltags führten ihn zu Rimini Protokoll, mit denen er seit 2010 kontinuierlich in unterschiedlichen Konstellationen zusammenarbeitet, zuletzt bei „Société Anonyme“, „All right. Good night.“ oder „Remote X“, was ihn in viele Städte brachte, durch die er viele Kilometer lief (u. a. Kyiv, Sharjah, Havanna).

Die Lust an expanded theatre spiegelt sich in zahlreichen Aktionen im öffentlichen Raum. Bei der Ruhrtriennale entwickelte er für das dreijährige Projekt WEGE 12 Beiträge per Rad, Bus und Bahn zwischen den Spielorten. Beim Festival für Kunst und gegenseitiges Interesse OSTEN arbeitet er an einer Wiederbelebung des Bitterfelder Wegs mit neuen Formaten der Partizipation und Vermittlung. Daher fand auch zuletzt eine wiederholte Zusammenarbeit mit raumlabor berlin statt.

Ab 2024 übernimmt Aljoscha Begrich die Leitung des Internationalen Forums beim Berliner Theatertreffen zusammen mit Sima Djabar Zadegan. Er war dort selbst 2014 Stipendiat und begleitete einen Workshop von Akira Takayama (2017). Neben Lehrtätigkeiten an deutschen Universitäten war er in das Projekt Travers zur künstlerischen Forschung in Kopenhavn und Aarhus involviert (2018–2020) und begleitet seit 2023 das Residenzprogramm DocLab in Istanbul.

Stand: Januar 2024