Konzert | Gastorchester
Seit vielen Jahren endlich wieder in Berlin zu Gast: Die Sächsische Staatskapelle Dresden mit ihrem neuen Chefdirigenten Fabio Luisi und einem Programm, das ihnen wie auf den Leib geschnitten ist. Der Komponist Richard Strauss persönlich leitete mit diesem Orchester 1915 die Uraufführung seiner Alpensinfonie in Berlin, was dem Ensemble zu einem grandiosen Erfolg verhalf. Wie Ingo Metzmacher beim musikfest-Programm des DSO Berlin, verbindet auch Fabio Luisi die Musik von Richard Strauss mit der von Edgard Varése. Dessen ozeanisch-magisches Orchesterwerk Arcana, eine kraftvolle Klangentfaltung erhabener Natur umrahmt den Auftritt der Solistin des Abends: Hélène Grimaud. Die junge französische Star-Interpretin, bekannt auch als engagierte Wolfsschützerin, widmet sich dem 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven, dem ersten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte, der bereit war, den „guten Ton“ aufzugeben, um in der Musik die Extreme auszuloten. Das Programm der Sächsisschen Staatskapelle verlangt den Musikern äußersten Einsatz ab. Hélène Grimaud formuliert es so: „Die Konzentration, die erforderlich ist, einem wilden Tier zu begegnen, ist dieselbe, die man braucht, um ein Stück Musik wirklich zu durchdringen. Beiden kann man weder halbherzig noch auf halber Strecke begegnen. Man muss stets fokussiert sein, darf nie auf Autopilot umschalten. Auch der Weg ins Herz eines Stückes verlangt hundertprozentigen Einsatz, intellektuell, emotional, psychologisch.“
Edgard Varèse [1883-1965]
Arcana für großes Orchester [1925-27]
Ludwig van Beethoven [1770-1827]
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 [1805-06]
Richard Strauss [1864-1949]
Eine Alpensinfonie für großes Orchester op. 64 [1899-1915]