Konzert | Berliner Orchester

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin / Marek Janowski

Zwischen beiden Werken liegt der Kern des 20. Jahrhunderts, und wie ein scharfes Vor- und Nachdenken zeichnen sie sich durch taktikfreie Klarsicht aus. Das Drama um Herzog Blaubarts Burg erzählt eine Mordsgeschichte, führt in ein Spiegelkabinett des menschlichen Innenlebens wie ein film noir, und sagt doch nichts als die Wahrheit. Bartóks Musik schafft Expressionismus pur, macht jeden zum Komplizen ihrer Klangsucht. Der späte Schostakowitsch aber geht zu den Lebensläufen und ihren Innenansichten auf Distanz. Die hochstilisierte Renaissance-Poesie des Michelangelo Buonarotti dient ihm als Objektiv. Die Bilder, die seine Musik einfängt, zeigen nur das Wesentliche, doch in eigentümlichem Leuchten: Abendrot, durchaus auch politisch.

Konzertprogramm

Dmitri Schostakowitsch [1906–1975]
Suite nach Gedichten von Michelangelo Buonarroti
für Bass und Orchester op. 145a [1974]
Wahrheit – Morgen – Liebe – Trennung – Zorn – Dante – An den Verbannten – Schaffen – Nacht – Tod – Unsterblichkeit

Béla Bartók [1881–1945]
Herzog Blaubarts Burg op. 11 [1911]
Oper in einem Akt, Libretto Béla Balázs
in ungarischer Sprache

Besetzung

Otto SanderSprecher
Petra LangMezzosopran
Albert DohmenBass
Johan ReuterBass [Schostakowitsch]

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Marek JanowskiLeitung

Eine Veranstaltung des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in Kooperation mit dem musikfest berlin | Berliner Festspiele