Konzert | Streichquartette I
Streichquartette I
Emerson String Quartet © Lisa-Marie Mazzucco
Die kompositorische Entwicklung von Béla Bartók lässt sich an seinen sechs Streichquartetten besonders gut verfolgen: Auf die Auseinandersetzung mit der spätromantischen Chromatik der Wagner-Nachfolge und der Klangwelt Debussys im „Streichquartett Nr. 1“ aus dem Jahr 1908 schlägt sich im neun Jahre später entstandenen „Streichquartett Nr. 2“ das Interesse des Komponisten an ungarischer Volksmusik nieder. Das „Quartett Nr. 3, 4 und 5“ sind dann Zeugen einer überaus individualisierten Klangsprache und zeigen Bartók auf dem Höhepunkt seiner harmonischen und formalen Meisterschaft. Das „Streichquartett Nr. 6“ aus dem Jahr 1939 mutet hingegen bereits wie ein resignativer Abgesang des sechs Jahre später in den USA verstorbenen Komponisten an.
Das Musikfest Berlin 2013 stellt im Rahmen eines Zyklus’ von drei Konzerten alle sechs Streichquartette Bartóks zur Diskussion – und das in Interpretationen erstklassiger Ensembles. Den Auftakt macht das Emerson String Quartet, das seit über 35 Jahren zu den führenden Streichquartettformationen der USA zählt und weltweites Renommee genießt.
Für raffiniert zusammengestellte, ebenso abwechslungsreiche wie erhellende Konzertprogramme bekannt, kontrastieren die vier Musiker das volkstümliche Zweite und das klanglich wie formal an klassischen Vorbildern orientierte „Streichquartett Nr. 6“ Bartóks in diesem Konzert mit Felix Mendelssohn Bartholdys dramatisch aufbegehrendem „Streichquartett“ f-Moll op. 80 aus dem Jahr 1847.
Béla Bartók [1881-1945]
Streichquartett Nr. 2 op. 17 [1915-1917]
Felix Mendelssohn Bartholdy [1809-1847]
Streichquartett Nr. 6 f-Moll op. 80 [1847]
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 6 [1939]
Emerson String Quartet
Eugene Drucker, Violine
Philip Setzer, Violine
Lawrence Dutton, Viola
Paul Watkins, Violoncello