Konzert
Donald Runnicles © Simon Pauly
Nie konnte ich nur auf mich selbst bezogen arbeiten. Ich kann nur wirklich arbeiten auf Grund der Tradition, die ich hinter mir weiß. Und nicht nur im Bewusstsein der musikalischen Tradition, sondern auch der Tradition der Malerei und der Architektur, der Landschaft, die mich umgibt, und der Menschen, die mich umgeben.
Benjamin Britten
Dem rauen Klima der englischen Ostküste und ihrer Bewohner hat Benjamin Britten in seiner 1945 uraufgeführten Oper „Peter Grimes“ ein Denkmal von einzigartiger Schönheit und dramatischer Intensität gewidmet. Er selbst schrieb, es sei ihm beim Komponieren des Werkes darum gegangen, der „Ehrfurcht vor dem ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben und ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzen, Ausdruck zu verleihen.“
Einige der suggestiven orchestralen Naturschilderungen aus „Peter Grimes“ hat Britten auch Aufführungen im Konzertsaal zugänglich gemacht. Eine ganz andere Seite des Komponisten zeigen die Rimbaud-Vertonungen „Les Illuminations“ aus dem Jahr 1939, die in diesem Konzert des Orchesters der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Donald Runnicles mit Klaus Florian Vogt als Solist erklingen.
Wie Britten schöpfte auch Dmitri Schostakowitsch aus dem reichen Fundus traditioneller musikalischer Ausdrucksmittel, um auf diesem Wege zu einer eignen, keineswegs eklektizistischen Klangsprache zu finden. Ein überraschendes Resümee seines Verhältnisses zur Vergangenheit zog der russische Komponist in seiner 1972 uraufgeführten letzten, der „15. Sinfonie“.
Benjamin Britten [1913-1976]
Four sea interludes und Passacaglia
aus der Oper Peter Grimes für Orchester op. 33a/b [1945]
Benjamin Britten
Les Illuminations
für hohe Stimme und Streichorchester
auf Texte von Arthur Rimbaud op. 18 [1939]
Dmitri Schostakowitsch [1906-1975]
Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141 [1971]
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin