Konzert | Berliner Orchester / Schlagwerk

Berliner Philharmoniker

Eisberg am Cape York, Grönland 2005 © Wikimedia Commons

Eisberg am Cape York, Grönland 2005 © Wikimedia Commons

Einführung jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn

Hector Berlioz dachte unmittelbar in Instrumentalfarben und betrachtete das Orchester „als ein großes Instrument“, als Farbpalette mit immensen Möglichkeiten. In der „Symphonie fantastique“ (1830) schildert er den Drogenrausch eines von Liebeskummer verstörten Antihelden in grellen Farben. Später systematisierte Berlioz seine Erfahrungen in einer Instrumentationslehre. Als maßgebliches Lehrwerk prägte der „Grand traîté“ viele Komponisten, so auch die Klangvorstellung von Claude Debussy. In „Prélude à l’après-midi d’un faune“ (1894) verfeinerte und differenzierte Debussy die Farbwerte des von Berlioz beschriebenen Orchesters, um eine erträumte Antike zu evozieren. Edgard Varèse war mit Debussy bekannt und über Richard Strauss lernte er auch die Instrumentationslehre Berlioz’ kennen. Varèse befreite sich von traditionellen Setzungen, baut das Orchester um und erweitert die Klangpalette. In „Arcana“ (1927/1960) fordert er 119 Musiker und zwölf Schlagzeuger. Die große Masse der Klänge jedoch, die das Riesenorchester in „Arcana“ erzeugt, gehorcht anderen Gesetzen. Varè̀se nannte die Blöcke, die er in dieser Komposition auftürmte: „Körper intelligenter Klänge, die sich frei im Raum bewegen“. Andris Nelsons, der beim Musikfest Berlin 2015 mit „seinem“ Boston Symphony Orchestra zu Gast war, zeichnet diese beeindruckende Entwicklung des modernen Orchesters in diesem Jahr zusammen mit den Berliner Philharmonikern nach.

Claude Debussy [1862-1918]
Prélude á l’après-midi d’un faune
nach einem Gedicht von Stéphane Mallarmé [1894]

Edgard Varèse [1883-1965]
Arcana
für großes Orchester [1925-1927, rev. 1960]

Hector Berlioz [1803-1869]
Symphonie fantastique op. 14 [1830]

Eine Veranstaltung der Stiftung Berliner Philharmoniker
in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin