Christoph von Dohnányi

Christoph von Dohnányi, der im September 2014 seinen 85. Geburtstag feierte, dirigiert zu Beginn dieser Saison das Philharmonia Orchestra, zu dem er seit vielen Jahren eine enge Beziehung pflegt, bei einer Reihe von Konzerten in Europa. Er wurde 1994 Erster Gastdirigent des Ensembles und war ab 1997 zehn Jahre lang Chefdirigent, bevor man ihn 2008 zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit ernannte. Für die laufende Saison erhielt er zudem Einladungen, das Orchestre de Paris, das Israel Philharmonic Orchestra, die Filarmonica della Scala, das Tonhalle-Orchester Zürich und das Gewandhausorchester Leipzig zu dirigieren. Christoph von Dohnányi tritt außerdem erneut mit den großen US-Orchestern − Boston, New York, Philadelphia, Cleveland und Chicago − wie auch in Tanglewood beim Sommerfestival des Boston Symphony Orchestra auf.

Christoph von Dohnányi ist der erste Music Director Laureate des Cleveland Orchestra. Von 1982 bis 2002 war er der sechste Music Director dieses Orchesters und unternahm mit ihm zahlreiche Tourneen durch die USA, Europa und Asien, trat bei den Salzburger Festspielen, den BBC Proms und dem Edinburgh International Festival auf und hatte viele Jahre eine Residency in Carnegie Hall inne. Einspielungen mit dem Orchester umfassen sämtliche Symphonien von Beethoven, Brahms und Schumann, Wagners „Die Walküre“ und „Das Rheingold“, ausgewählte Symphonien von Bruckner, Mahler, Mozart, Tschaikowsky und Dvořák wie auch Werke von Ives, Ruggles, Schostakowitsch, Richard Strauss, Schubert und Webern.

1953 berief Sir Georg Solti Christoph von Dohnányi als Repetitor und Assistenten an die Oper Frankfurt. Mit 27 wurde er Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor am Theater Lübeck. Später wechselte er ans Staatstheater Kassel und wurde gleichzeitig Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln. Ab 1968 war er Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt und ab 1972 Direktor des Hauses, von 1977 bis 1984 Intendant und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper.

Während seiner bemerkenswerten Karriere als Operndirigent leitete Christoph von Dohnányi Inszenierungen des Royal Opera House Covent Garden, der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera, der Lyric Opera of Chicago und der Opéra national de Paris. Außerdem dirigierte er das Philharmonia Orchestra in neuen Inszenierungen des Théâtre du Châtelet. Sein Repertoire umfasst u.a. die Opern von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, die zentralen Werke von Richard Wagner und Richard Strauss, aber auch das moderne Musiktheater von Arnold Schönberg, Béla Bartók und Igor Strawinsky. Dieses Repertoire − und darüber hinaus Uraufführungen von Henzes „Die Bassariden“ und Friedrich Cerhas „Baal“ − präsentierte er auch während der Ära Herbert von Karajans und Gerard Mortiers bei den Salzburger Festspielen, wo er die Wiener Philharmoniker dirigierte.

Der in Berlin geborene Christoph von Dohnányi begann mit sechzehn Jahren ein Jurastudium in München. Zwei Jahre später wechselte er an die Hochschule für Musik und Theater, wo er Komposition, Klavier und Dirigieren studierte. Beim Examen erhielt er den von der Stadt München verliehenen Richard-Strauss-Preis für Dirigieren. Er setzte seine Ausbildung in den USA bei seinem Großvater Ernst von Dohnányi an der Florida State University und der Tanglewood Music School fort. 2013 verlieh ihm die University of London den Grad eines Doctor of Music der Royal Academy of Music.

Stand: Juni 2015

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